Bai
-Inseln
oder Bay-Inseln, die zur mittelamerik. Republik Honduras [* 2] gehörenden Inseln Roatan, Guanaja oder Bonacca, Barbareta, Elena, Morat, Utila, im Golfe von Honduras gelegen. Die Inseln, von welchen Roatan (550-650 qkm) die größte ist, sind ans Kalkstein gebildet, haben in den Thälern einen überaus fruchtbaren Alluvialboden, während auf den Bergabhängen Mergel und Lehmerde vorwaltet, und sind untereinander durch Risse verbunden, zwischen denen schmale Kanäle hindurchführen.
Die Höhe der
Insel Roatan beträgt 280 m. Der
Boden ist sehr fruchtbar und eignet sich gut für alle tropischen Kulturen,
auch finden sich leidliche Häfen mit Trinkwasser an der Südseite.
Utila ist flach und von Ackerbauern
europ.
Abstammung bewohnt. In
Guanaja werden viele Hule-Bäume kultiviert;
das Klima ist zur Trockenzeit, März bis
August, heiß.
An
Krankheiten kommen
Sumpffieber und
Wassersucht vor. Die Hauptstadt des Departements der Bai
-Inseln
(Islas de la
Bahia)
[* 3] ist
El Progreso
auf Roatan. Im ganzen bestehen 2 Dörfer und 30
Gehöfte auf den
Inseln. Roatan zählt 1858 Bewohner,
Guanaja
525,
Utila 442. Die andern
Inseln sind unbewohnt. Unter den 2825 Bewohnern sind nur 562 Indianer, fast alle auf
Guanaja.
Vgl. Karte: Centralamerika, die Staaten Guatemala, [* 4] Honduras, Salvador, [* 5] Nicaragua, [* 6] Costa-Rica.
Von
Guanaja aus soll Columbus 1592 zuerst das centralamerik. Festland entdeckt haben. Im 17. Jahrh.
wurden die trefflichen Häfen der
Insel zu Schlupfwinkeln der Flibustier und anderer Seeräubergenossenschaften, bis 1650 eine
span. Flotte die
Inseln in
Besitz nahm. Als die Engländer 1742 in Mittelamerika Fuß zu fassen suchten, kam es zu wiederholten
Kriegen mit
Spanien,
[* 7] bis endlich 1786 England die und die Festlandsküste abtrat. 1822 gingen sie an Honduras
über. 1852-59 waren die Bai
-Inseln
Ursache deftiger Streitigkeiten zwischen den
Vereinigten Staaten,
[* 8] England und Honduras, die mit
der Rückgabe der
Inseln an letzteres endeten.