Bahnsen
,
Jul. Friedr. Aug.,
Philosoph, geb. zu
Tondern in
Schleswig-Holstein,
[* 2] studierte seit 1847 zu Kiel
[* 3] Philosophie und
Philologie, kämpfte 1849 als Freiwilliger gegen die Dänen und setzte dann seine
Studien in
Tübingen
[* 4] fort.
Er wurde 1858
Lehrer am Gymnasium zu
Anklam
[* 5] und 1862 an der höhern
Bürgerschule (seit 1875 Progymnasium)
zu Lauenburg,
[* 6] wo er starb. Bahnsen
ist ein
Jünger und Fortbildner Schopenhauers, dessen
Lehre
[* 7] er teils individualistischer
zu gestalten, teils mit einer dialektischen
Metaphysik im
Sinne
Hegels zu kombinieren versucht hat. In einer Selbstentzweiuug
des Willens und im
Widerspruch besteht die Welt. Sie kann daher weder erlöst noch erkannt werden, Seine
Hauptschriften sind: «Beiträge zur Charakterologie» (2 Bde.,
Lpz. 1867),
«Mosaiken und Silhouetten» (ebd. 1877),
«Das Tragische als Weltgesetz und der Humor als ästhetische Gestalt des Metaphysischen» (ebd. 1877),
«Der Widerspruch im Wissen und Wesen der Welt» (Berl. 1880-81).
Vgl. E. von Hartmann, Ein Jünger Schopenhauers (in «Unserer Zeit», Lpz. 1876, I).