Bahn
§. 1. I) Ein Weg. Daher, wenn gesagt wird, Bahn
zu machen, so wird uns durch solche Aufmunterung
anbefohlen, nicht allein die Wege in Ordnung zu bringen, damit der, welcher zu uns kommen will, sie wohl
gebahnt
finde, d. i. nicht bloß den äußern Wandel von groben
Anstößen, sondern auch die Herzen zu reinigen, und von allen
eiteln Absichten auszuleeren, damit wir ihn im Glauben auf- und annehmen können. Bahn
machen zeigt auch
den glücklichen Fortgang einer Sache an.
Machet Bahn
dem, der da sanft (sanftmütyig) herfähret,
Ps. 68, 5.
Machet Bahn
, machet Bahn, räumet den Weg, hebet die
Anstöße aus dem Wege meines Volks,
Esa. 57, 14.
c. 63, 10.
Es ist eine Stimme eines Predigers in der Wüsten: Bereitet dem HErrn den Weg, machet auf dem Gefilde
eine ebene Bahn
unserm GOtt,
Esa. 40, 3.
§. 2. II) Bedeutet Bahn
die Gebote und den Willen Gottes, welche er uns in seinem heiligen Wort zur Richtschnur unsers
Lebens und Wandels offenbaret. Und in Beziehung auf Christum, welcher
Joh. 14, 6. der Weg des Lebens
heißt, wird
Esa. 35, 8. gesagt, daß durch ihn die rechte Bahn
, der Weg
zur Seligkeit
Allen klar
vor Augen werde gelegt werden.
Denn ich setze meinen Fuß auf seine Bahn
, und halte seinen Weg, und weiche nicht ab,
Hiob 33, 11.
HErr, weise mir deinen Weg, und leite mich auf richtiger Bahn
, um meiner Feinde willen,
Ps. 27, 11.
Lehre mich thun nach deinem Wohlgefallen - - dein guter Geist führe mich auf ebener Bahn
,
Ps. 143, 10.
Wer den HErrn fürchtet, der geht auf rechter Bahn
,
Sprw. 14, 3.
Weichet vom Wege, machet euch von der Bahn, Esa. 30, 11. (sprechen die Verführer).
§. 3. III) Der Menschen Lebensart, Gedanken, Thun und Vorhaben.
Die da verlassen die rechte Bahn, und gehen finstere Wege, Sprw. 2, 13.
Auf daß du wandelst auf guten Wegen, und bleibest auf der rechten Bahn, Sprw. 2, 30.
Ich will dich den Weg der Weisheit führen, ich will dich auf rechter Bahn leiten, Sprw. 4, 11.
Laß dein Herz nicht weichen auf ihren Weg; und laß dich nicht verführen auf ihrer (der Ehebrecherin) Bahn, Sprw. 7, 85.
Wer sich nicht sagen läßt, der ist schon auf der Bahn der Gottlosen, Sir. 21, 7.
§. 4. IV) Zeigt es das Band des Friedens, und der brüderlichen Einigkeit und Gemeinschaft oder des geistlichen Verkehrs der Gläubigen an, welche sich zu einem Glauben und wahren Gottesdienst bekennen, ungeachtet sie aus verschiedenen Nationen sind, und wohl auch zuvor Krieg unter einander geführt haben, Esa. 19, 23.