Bagration
(spr. -tjohn),
Peter Iwanowitsch,
Fürst, ausgezeichneter russ.
Feldherr, geb. 1765 aus dem Fürstengeschlecht
der Bagrationen
in
Georgien, trat 1782 in russische
Dienste,
[* 2] machte zuerst den Türkenkrieg 1787-91, sodann
unter
Suworow die polnischen
Feldzüge 1792 und 1794 sowie 1799 den in
Italien
[* 3] mit, wo er die
Siege bei
Lecco (26. April) und bei
Cassano
(27. April) über
Moreau entschied und sich an der
Trebbia 17., 18. und 19. Juni auszeichnete, so daß
Suworow ihn
seinen rechten
Arm nannte. Am hielt er mit 6000 Mann die 30,000 Mann
Lannes' und
Murats bei
Hollabrunn so lange auf,
daß der Obergeneral
Kutusow unterdessen
Znaim erreichen konnte. Mit gleichem
Ruhm deckte
er den
Rückzug der
Russen nach der
Schlacht
bei
Austerlitz.
[* 4] 1806 und 1807 focht er als
General der
Avantgarde unter
Bennigsen bei
Eylau,
Heilsberg und
Friedland und schloß 20. Juni mit
Murat den
Waffenstillstand, dem der
Friede zu
Tilsit
[* 5] folgte. Am entriß er dem schwedischen
General
Döbeln
[* 6] die
Alandsinseln,
befehligte dann in der
Moldau, schlug den
Seraskier
Chosrew Pascha bei Rassowat, eroberte
Matschin,
Hirsowa,
Ismail und
Braila, belagerte aber
Silistria vergeblich, verlor die
Schlacht bei Tartariza (3. Nov.) und wurde 1810 durch
Kamenskij abgelöst. 1812 führte er die zweite Westarmee bei
Slonim. Als
Napoleon I.
Barclay de Tolly bei
Grodno angriff, erzwang
Bagration
durch einen kühnen
Marsch, nachdem er in
Romanow ein 6000 Mann starkes polnisches
Korps vernichtet und 25. Juli den
Marschall
Davoût bei
Mohilew zurückgeworfen hatte, die Vereinigung bei
Smolensk; doch war seine
Eifersucht auf
Barclay dem
Gang
[* 7] der
Operationen
öfters hinderlich. Nach der unglücklichen
Schlacht bei
Smolensk (17. Aug.) führte er die
Arrieregarde glücklich
aus dem
Treffen. Unter
Kutusow kommandierte
er den linken
Flügel, griff mit diesem 7. Sept. in der
Schlacht an der
Moßkwa die französische
Artillerie an, die
Napoleon auf einer schon 5. Sept. eroberten
Schanze hatte auffahren lassen.
Schon neigte sich der
Sieg auf Bagrations
Seite, als er tödlich verwundet ward. Er starb infolge davon Die
Soldaten benutzten seinen
Namen zu dem hübschen
Wortspiel: »Bog-rati-on« (»der
Gott des
Heers ist er«). Seine
Witwe, geborne Gräfin Skawronskij, von väterlicher Seite Großnichte der
Kaiserin
Katharina
I., von mütterlicher
Potemkins, spielte auf dem
Kongreß zu
Wien
[* 8] unter den diplomatischen
Damen eine hervorragende
Rolle, machte dann in
Paris
[* 9] ein glänzendes
Haus, vermählte sich in zweiter
Ehe mit dem englischen
General
Lord Howden, von dem
sie sich jedoch bald wieder trennte, und starb auf einer
Reise nach
Italien 1856. - Ein
Neffe Bagrations
,
Peter Romanowitsch,
Fürst Bagration
, russischer
General, war seit 1862
Gouverneur von
Twer und entdeckte in den Mineralgruben von Achmatow
bei
Slatoust ein neues
Fossil, welches nach ihm Bagrationit
genannt wird. Er starb in St.
Petersburg.
[* 10]