Bagage
(franz., spr. -gahsch), Reisegepäck überhaupt;
besonders verstand man früher unter Bagage
die für die Schlagfertigkeit einer
Armee erforderlichen Bedürfnisse an Lebensmitteln,
Munition, Bekleidungsstücken etc., die der
Armee auf Fahrzeugen oder Tragtieren nachgeführt wurden. Nach der heutigen
Organisation
hat man zwischen und
Train zu unterscheiden. Während im weitern
Sinn zu letzterm alle die zu selbständigen
Truppenteilen formierten Fahrzeuge gehören, z. B.
Munitions-, Proviantkolonnen,
Sanitätsdetachements etc., zählen zur Bagage
die
unmittelbar den
Truppen angehörenden Fahrzeuge (Truppenfahrzeuge).
Sie werden in eine erste und zweite
Staffel oder in die kleine und große Bagage
formiert. Zur ersten
Staffel gehören alle Fahrzeuge
mit den Gefechtsbedürfnissen der
Truppen, also die Medizinkarren und
Patronen- oder Munitionswagen, die
deshalb bei Kriegsmärschen den
Truppen unmittelbar angeschlossen sein müssen, um bei eintretendem
Gefecht sofort zur
Hand
[* 2] zu sein; die zweite
Staffel besteht vorzugsweise aus den Packwagen, Vorratswagen,
Feldschmieden, Verpflegungs- und Marketenderwagen.
Sie werden divisionsweise, bei der
Artillerie abteilungsweise vereinigt von einem
Offizier in größerm
Abstand den
Truppen nachgeführt und kehren erst nach Beendigung des
Marsches zu ihren Truppenteilen zurück. Strengste
Ordnung
in
Führung dieser Bagage
ist zur Vermeidung von Straßensperrungen geboten. Seit der französischen
Revolution ist nach dem Vorgang
der
Franzosen, besonders
Napoleons I., die Bagage
bei allen europäischen
Heeren sehr verringert und die Beweglichkeit
der
Truppen dadurch nicht wenig gefördert worden.