von den verschiedenen Bärenarten, bilden einen wichtigen
Artikel im Rauchwarenhandel.
Die wohlfeilsten Bärenfelle zu
Decken und ordinären
Pelzen liefert der braune
Bär; sie werden um so höher geschätzt, je dunkler
sie sind. Sehr selten sind weiße mit langer, weicher
Behaarung; die kostbarsten liefert
Sibirien, besonders die Gegend am
Jenissei, wo tiefschwarze mit gelben oder weißen Haarspitzen vorkommen, die im
Sonnenschein gold- oder
silberartig glänzen
(Gold- und Silberbären).
unter Kubbären versteht man eine kleine, feinhaarige
und feinlederige
Gattung für feine, leichte
Pelze, deren Kostbarkeit im umgekehrten
Verhältnis zu ihrer
Größe steht.
Britisch-Nordamerika liefert auch braune Bärenfelle, die heller oder dunkler isabellfarbig, mitunter sehr feinhaarig
sind und zur Fransenbereitung für Damenshawls oft mit 300 Mk. pro
Stück bezahlt werden.
Eisbären zu
Decken,
Betten etc. kommen
nur wenig in den
Handel; man kann sie in dem nordischen
Klima
[* 2] nicht trocknen, und durch
Einsalzen werden
sie fleckig. Am schönsten bleiben sie, wenn man sie, am
Schiff
[* 3] befestigt,
¶
bilden die größten und schwersten Stücke des Rauchwarenhandels und im
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mehr
ganzen genommen den Gegenstand eines beträchtlichen Zweiges desselben. Je nach Art und Färbung der Tiere, nach Feinheit
der Behaarung und Größe der Felle ist ihr Handelswert weit verschieden. Die hier einschlägigen Tierarten sind: der gemeine
Landbär (Ursus arctos) und seine Spielarten;
der schwarze amerikanische Bär oder Baribal (U. americanus);
der
große graue amerikanische Grimmbär (U. ferox);
der Eisbär (U. maritimus).
Die kleinsten Mitglieder der Familie, die Waschbären,
machen im Handel einen besondern Artikel aus unter dem Namen Schuppen (s. d.).
Der gemeine Bär, wie er in Polen und dem europäischen Rußland, in Skandinavien, in den Pyrenäen und vereinzelt in den
Tiroler Alpen vorkommt, ist meist braun gefärbt (in Esthland grau). Diese Felle sind die wohlfeilsten
und dienen zu Fuß-, Schlitten- und Pferdedecken, in Polen, Rußland u. s. w. zu ordinären
Pelzen und zum Schlafen darauf und darunter.
Die Farbenschattierung ist übrigens bald lichter, bald dunkler; das Braun geht zuweilen in so helle Nüancen
über, daß es fuchsig oder fast gelb erscheint (Honigbären); ohne daß der Wert des Fells dadurch erhöht würde, der vielmehr
um so höher steigt, je dunkler die Farbe ist. Höchst selten sind ganz weiße oder milchweiße Landbären mit langer, sehr
weicher Behaarung, die als Kakerlaken der gemeinen braunen anzusehen sind. Die meisten und schönsten
B. liefert Sibirien, das bevorzugte Bärenland, wo die Tiere größer, feinhaariger und zum Teil in der Färbung so beschaffen
sind, daß die Felle die gesuchtesten und teuersten Artikel ausmachen. Es finden sich dort, besonders am Flusse Jenissei,
wiewohl immerhin selten, glänzend schwarze Exemplare, die von den vornehmen Russen selbst sehr teuer
bezahlt werden, ferner noch höher geschätzte, bei denen auf dem tiefschwarzen Grunde gelbe oder weiße Haarspitzen hervorstehen,
wodurch das Fell im Sonnenschein einen gold- oder silberähnlichen Schein erhält (Gold- und Silberbären).
Von diesen Herrlichkeiten kommt aber nichts an den Markt, sondern nur braune und graue, denn bei dem
kolossalen Selbstverbrauch und Luxus, der in Rußland mit dem Pelzwerk herrscht, reicht das innere Erzeugnis feiner Ware
noch nicht einmal, sondern Rußland kauft im deutschen Markt noch die schönsten schwarzen Amerikaner weg, die die sibirischen
zum Teil an Feinheit des Haars übertreffen, nur sind sie nicht so groß und werden nicht über 1,5 m
lang, die Russen 1,7 m und darüber.
Der schwarze amerikanische Bär ist dort die gewöhnlichste und verbreitetste Bärenart, überall glänzend schwarz, in der
Färbung nicht so veränderlich wie der braune, nur bisweilen mit einer helleren Abzeichnung an Schnauze, Augen, Kehle oder
Brust. Die Güte seines Pelzes wächst aber mit der Abnahme der Breitegrade und daher sind die aus den
Ländern der Baffins- und Hudsonsbai die schönsten, die aus Kanada von mittlerer Güte und die aus dem Mississippigebiete
die geringsten. In England heißen die großen rothaarigen, aber dabei kurz- und straffhaarigen Bären: Armeebären, weil
sie den Militärbedarf an
Mützen, Pistolenhalftern, Decken u. dgl.
liefern.
Daneben gibt es aber andre große mit feiner Behaarung, die man ihrer Bestimmung nach Pelzbären nennt, und außerdem die
Cubbären, die nicht junge Tiere sind, sondern eine eigne kleine Gattung mit feinem Haar und dünnem Leder bilden, die zu leichten
Pelzen sehr dienlich und daher verhältnismäßig teuer ist. Das britische Nordamerika stellt übrigens als edles Rauchwerk
noch eine Abart des braunen Bären, welche heller oder dunkler isabellfarbig und mitunter sehr feinhaarig ist.
Von diesem werden die hellen feinen Felle zum Zwecke der Fransenbereitung für Damenshawls oft mit 50 M. und
mehr pro Stück bezahlt. Der graue Bär in Amerika, eines der gefährlichsten Raubtiere, ist viel seltener und sein Vorkommen
auf das westliche Nordamerika beschränkt. Am meisten findet er sich da in dem Quellgebiete des Missouri. Sein aschgraues
Haar ist sehr dicht und länger als beim braunen Bären. Dieses größte Bärenvieh und sein Fell mißt
bis 3½ m in der Länge.
Die Felle des Eisbären, dieses eifrigsten Robbenjägers im ganzen Polarkreise, von 2-3 m Länge, sind ebensowenig zahlreicher
Marktartikel wie die des vorigen, und kommen nicht viel nach Europa, obschon sie teuer sind und zu Bettvorlagen, Schlittendecken
u. s. w. gern benutzt werden. Eisbären werden allerdings von Eskimos
und andern Polarmenschen, sowie gelegentlich von Walfischjägern nicht selten erlegt, aber ihre Felle dann meistens zur eignen
Warmhaltung benutzt; anderseits gibt die Schwierigkeit des Transports eine Erklärung für ihr seltenes Vorkommen. Sie lassen
sich nämlich in dem nordischen Klima nicht trocknen; frisch eingelegt, etwa mit Salz, werden sie unterwegs
fleckig, und so bleibt als einziges Transportmittel, um sie in guter Verfassung heimzubringen, das Anhängen am Schiff, so
daß sie in freiem Wasser fortgeschleift werden. Die kgl. grönl. Kompanie liefert jährlich
50-200 Stück zur Auktion nach Kopenhagen. - Bärenfelle und solche von größeren Raubtieren überhaupt werden,
was hier mit bemerkt sein mag, zuweilen als naturalisiert bezeichnet und angeboten. Es will dies besagen, daß die Köpfe
der Felle so behandelt sind, wie sie es beim völligen Ausstopfen derselben auch sein müßten, also mit Füllung, künstlichen
Augen, Zähnen u. s. w. versehen. Solche Felle bilden dann Schaustücke und dienen als Dekorationen von
Kürschnerschaufenstern, Jagdwaffensammlungen, Prunksälen u. dgl.
Die jährliche Produktion von B. übersteigt 20000 Stück kaum. - Zollfrei.
Bärenfelle sind die größten und schwersten Stücke des Rauchwarenhandels und werden zu Decken aller
Art, zum Teil auch zu Pelzen sowie naturalisiert (d. h. mit ausgestopftem Kopf, in den Augen und Zähne
[* 10] eingesetzt sind) zu Schaustücken
und Dekorationen in den Schaufenstern der Kürschner, in Sammlungen von Jagdwaffen, Prunksälen u. s. w.
verwendet. Sie stammen von den nachfolgenden Bärenarten:
1) Vom gemeinen Bären mit seinen Spielarten in Europa
[* 11] und Asien. Die Farbe des bis zu 1,7 m langen Fells
ist meist braun, in Esthland
[* 12] grau, doch geht sie zuweilen auch in fuchsrot, fast gelb über (Honigbär). Äußerst selten
sind weiße und milchweiße Landbären mit langem, sehr weichem Haar.
[* 13] Die meisten und feinhaarigsten Bärenfelle liefert Sibirien, wo
sich am Jenissei auch glänzend schwarze Exemplare dieses Tieres, zuweilen mit hervorstehenden gelben
und weißen Haarspitzen (Gold- und Silberbären) finden.
2) Vom schwarzen amerik. Bären oder Baribal, dessen Felle kleiner (1,5, m lang), aber feinhaariger als die sibirischen sind.
Die besten kommen aus der Baffin- oder Hudsonbai; nach Süden zu nimmt die Qualität ab. 3) Vom grauen
amerik. Bären, der sich viel seltener, fast nur im Quellgebiete des Missouri findet, mit aschgrauem, sehr dichtem und langem
Haar. Es sind die größten Bärenfelle von 3½ m Länge.
4) Vom Eisbären (2-3 m lang). Sie werden meist von den Polarbewohnern selbst benutzt und kommen,
obgleich zu Bettvorlagen, Schlittendecken u. s. w. sehr geschätzt, wegen der Schwierigkeit
des Transports, der nur durch das Anhängen der Felle ans Schiff im freien Wasser ungeschädigt erfolgen kann (ein Trocknen
der Felle ist nicht möglich, durch Salzen werden sie fleckig), nur selten nach Europa. Die Grönländische Compagnie bringt
jährlich 50-200 Stück nach Kopenhagen
[* 14] zur Auktion.
Die jährliche Produktion an Bärenfelle übersteigt 20000 Stück. Die Felle des kleinsten Bären, des Waschbären, bilden im Handel eine
besondere Gruppe unter dem Namen Schuppenfelle. Armeebären heißen in England große Bärenfelle mit rotem, aber kurzem
¶
mehr
und straffem Haar zum Militärbedarf an Mützen, Pistolenhalftern, Decken; Pelzbären andere große Bärenfelle mit feiner Behaarung zu
Pelzwerk;
[* 16] Cubbären sind nicht junge Tiere, sondern eine kleine Bärenart mit feinem Haar und dünnem Leder, die zu leichtem
Pelz verwendet werden. Von einer isabellfarbigen Abart des braunen Bären in Britisch-Nordamerika wird das
Haar der hellern und feinern Felle zu Fransen für Damenshawls verwendet.