Bäffchen
,
s. Beffchen.
Bäffchen
115 Wörter, 823 Zeichen
Im Meyers Konversations-Lexikon, 1888
Bäffchen,
s. Beffchen.
Im Brockhaus` Konversationslexikon, 1902-1910
Bäffchen
oder Überschlägelchen, der gespaltene Latz, den kath. Weltgeistliche wie prot. Geistliche
vorn über das Halstuch schlagen, aus der ehemaligen Haustracht bei erstern (schwarz mit weißem Rand) teilweise, bei letztern
(weiß) ganz in die Amtstracht übergegangen. Die Bäffchen
sind der Rest des großen Spitzenkragens, der um
die Mitte des Dreißigjährigen Krieges die früher allgemein, jetzt nur noch stellenweise übliche gefältelte Halskrause
verdrängte. Nach der Mitte des 17. Jahrh, verlor der Kragen die Spitzen, zog sich zusammen und bedeckte endlich als breiter
Latz nur die obere Brust. Während die Laien ihn bald mit dem Halstuche vertauschten, behielten ihn die
Geistlichen als Stück altehrwürdiger Mode, dann als auszeichnende Standestracht in immer abnehmender Größe bei.
(Bäffchen), die beiden kleinen, viereckigen Läppchen, welche die christlichen Geistlichen vorn am Hals über der Amtskleidung, an manchen Orten auch sonst als Standesauszeichnung tragen;
sie sind bei den protestantischen Geistlichen in der Regel weiß, bei denen andrer Kirchen auch schwarz oder violett und häufig nur weiß eingefaßt.
Ihre Stelle vertreten hier und da weiße, steif gefältelte Halskrausen.
Den Ursprung der Beffchen leitet man von den jüdischen Phylakterien (s. d.) ab.