Bächtold
*, Jakob, schweizer. Litterarhistoriker, geb. zu Schleitheim (Kanton [* 2] Schaffhausen), [* 3] studierte in Heidelberg [* 4] u. München [* 5] deutsche Philologie, setzte seine Studien 1872-73 in Paris [* 6] und London [* 7] fort, wurde 1873 Professor an der Kantonsschule in Solothurn [* 8] und 1878 am Lehrerinnenseminar in Zürich. [* 9] Seit 1880 Privatdozent, wurde er 1887 zum außerordentlichen und 1888 zum ordentlichen Professor für deutsche Sprache und Litteratur an der Universität Zürich ernannt. Unter seinen zahlreichen litterarhistorischen Arbeiten sind hervorzuheben: »Der Lanzelet des Ulrich von Zatzikhoven« (Frauenf. 1870);
»Der Minorit Georg König von Soloturn« (Soloth. 1874-75);
»Hans Salat, ein schweizer. Chronist u. Dichter« (Basel [* 10] 1877);
»Die Verdienste der Zürcher um die deutsche Philologie und Litteraturgeschichte« (Zürich 1880);
»Aus dem Herderschen Hause« (Berl. 1881);
Sein Hauptwerk ist die vortreffliche »Geschichte der deutschen Litteratur in der Schweiz« [* 11] (Frauenf. 1887). In der von ihm begründeten »Bibliothek älterer Schriftwerke der deutschen Schweiz« (Frauenf. 1877 ff.) gab er die »Stretlinger Chronik« (1877) und »Niklaus Manuel« (1878) heraus; außerdem veröffentlichte er: »Goethes Götz von Berlichingen in dreifacher Gestalt« (2. Aufl. Freiburg [* 12] 1887),
»Goethes Iphigenie auf Tauris in vierfacher Gestalt« (2. Aufl., das. 1887),
die Gedichte Heinrich Leutholds (3. Aufl., Frauenf. 1884),
die Biographie Joh. Kaspar Schweizers von D. Heß (Berl. 1884) und den »Briefwechsel zwischen Hermann Kurz und Eduard Mörike« (Stuttg. 1885).