(Kt. Aargau,
Bez. Baden).
Im Jahre 1900 zählte die Stadt Baden 6050 Ew., wovon 2349 Reformierte, 3369 Katholiken, 302 Juden
und 30 anderer Konfession (1909: 7500-8000 Ew.).
Im Jahre 1902 erbaute man das stattliche Bezirksschulgebäude.
Als Wohltätigkeitsanstalten
sind anzuführen: Die Taubstummenanstalt Liebenfels, die Armenerziehungsanstalt Mariä Krönung, die Kleinkinderschule, die
Ferienversorgung, das Krankenspital. In Baden hat man die Ueberreste eines römischen Spitals entdeckt.
Was
davon noch vorhanden ist, hat vom architektonischen Standpunkte aus nur einen mittelmässigen künstlerischen Wert;
allein
diese Ruinen sind für die Archäologen interessant, weil sie der erste auf uns gekommene Beleg sind, der das Vorhandensein
von Spitaleinrichtungen im klassischen Altertum beweist.
Die Ausstaffierung der Ruinen lässt keinen Zweifel an ihrer einstigen
Bestimmung.
Das Gebäude besteht aus vierzehn kleinen Zimmern, in denen man medizinische und chirurgische Instrumente in grosser
Zahl gefunden hat: Zangen, Tuben, Spatel, Löffel, Masse, Aetzmittel, Salbenbüchsen etc.;
alles weisst auf die Annahme hin,
dass hier der Spital der vierten und fünften Legion war, die in Baden ihr Hauptquartier hatten.