Badachschan
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Gebirgslandschaft in Zentralasien, [* 2] südöstlich von Bochara, zwischen 36-38° nördl. Br. und 69-72° östl. L. v. Gr. gelegen, grenzt gegen N. an Karategin, im O. an Wakhan und Dardistan, im S. an Tschitral, im W. an Katagan (s. Karte »Zentralasien«). Der Amu Darja bildet im N., der Hindukusch im S. die natürliche Grenze, den westlichsten Teil durchzieht die Pandscha. Das Hauptthal wird von einem Nebenfluß des Amu Darja, der Koktscha, durchströmt; im mittlern und untern Teil ist das Land fruchtbar und von zahlreichen Dörfern besetzt; im Winter fällt während einiger Monate Schnee. [* 3] Der Reichtum der Bevölkerung [* 4] besteht in ihren ¶
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Herden von Yaks, Rindern, Kaschmirziegen, Schafen mit Fettschwänzen, baktrischen Kamelen und kleinen, aber feurigen Pferden. Die Bewohner sind schiitische Mohammedaner und vorherrschend Tadschik oder Iranier; sie machen in Anzug und Lebensweise den Eindruck von Wohlhabenheit. Die Eisengießerei [* 6] wird schwunghaft betrieben; der Handel ist bedeutend, Afghanen machen die Hauptgeschäfte. Die Bevölkerung kann zu 100,000 angenommen werden. Die alte Hauptstadt Faizabad, 1564 m ü. M. gelegen, dehnt sich zu beiden Seiten der Koktscha aus und hat keine Wälle.
Sie wurde 1820 vom Chan von Kunduz gänzlich zerstört und hat jetzt nur 400 Häuser, einen Bazar und vier Medressen. Nach jener Katastrophe wurde das südlicher an der Koktscha gelegene, mit einem Fort aus Lehm versehene Dschiren (2000 Einw.) Hauptstadt. An einem Zufluß der Koktscha liegen die schon im Altertum bekannten Lapislazuliminen. Westlich von Faizabad liegt Rustak, der Haupthandelsplatz des Landes und Knotenpunkt der Straßen von Kaschgar, Tschitral, Chulm, Balch etc. Übrigens geschieht für Wege nichts, Brücken [* 7] fehlen durchgehends, und der Übergang vom Koktscha- nach dem Amu Darja-Thal ist trotz des bedeutenden Verkehrs nicht reitbar. Seit 1869 steht der größere westliche Teil von unter der Botmäßigkeit von Afghanistan [* 8] und zahlt an dieses einen jährlichen Tribut. Die Bedeutung des Landes liegt in seiner Lage; es muß durchzogen werden, wenn man aus den Oxusländern über die Wüstenplateaus der Pamir [* 9] nach Ostturkistan gelangen will.