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Erhaltung und Beförderung der
Gesundheit angelegt und auf den
Gebrauch des natürlichen
Wassers beschränkt, so erhalten dieselben
meistens warme und kalte Wannenbäder in
Verbindung mit Douchebädern, zu welchen, wenn auch eine heilsame
Bewegung des
Körpers
ermöglicht werden soll, die Schwimmbäder hinzutreten, während bei einzelnen neuern Bad
eanstalten die letztern allein angelegt
sind oder wenigstens die Hauptbestandteile derselben bilden.
Sollen die Bad
eanstalten für Kranke und zwar zur Wiederherstellung
ihrer
Gesundheit erbaut werden, so erhalten dieselben meist Medizinalbäder ohne oder mit
Douchen, in
Verbindung meist mit Dampfbädern,
seltener mit römischen oder römisch-irischen
Bädern. Als die vielseitigsten Bad
eanstalten sind diejenigen zu betrachten,
bei welchen beide
Zwecke vereinigt und sämtliche genannte Bäder verbunden werden.
Zu den am meisten entwickelten Bad
eanstalten der neuern Zeit gehören unter andern das von
Kyllmann und
Heyden
für Rechnung
einer
Aktiengesellschaft erbaute Admiralsgartenbad
in
Berlin,
[* 3] die
Bremer Bad
eanstalt
[* 4] und das römische
[* 5] am Praterstern in
Wien.
[* 6] Das für
Gesunde und zu Kurzwecken bestimmte Admiralsgartenbad
enthält außer einer Abteilung für Wannenbäder
erster und zweiter
Klasse mit über 100
Zellen eine Abteilung für römisch-irische, russische,
Douche- und Krankenbäder sowie
ein großes, von
Zellen in zwei
Etagen umgebenes, mit
Eisen
[* 7] und
Glas
[* 8] überdachtes Schwimmbassin.
Die Wannen in den Wannenbädern erster und zweiter Klasse bestehen bez. aus einem Blocke karrarischen Marmors und aus Zink, während die aus Einem Stück bestehenden Wannen der Krankenbäder aus gebranntem Thon hergestellt sind. Die Heizungs-, Ventilations- und Wasserleitungsanlagen gehen sämtlich vom Kesselhaus aus. Drei große Dampfkessel, [* 9] darunter einer zur Reserve, entwickeln das für die Anstalt nötige Dampf- und Heißwasserquantum für die Bäder und die durch kombinierte Luft-, Wasser- u. Dampfheizung bewirkte Heizung [* 10] der Räume und speisen zwei Dampfmaschinen, [* 11] welche zur Bewegung zweier großer Ventilatoren sowie für die Apparate der Waschküche, Zentrifugen, Wasch-, Trocken- und Rollvorrichtungen dienen.
Die
Bremer Bad
eanstalt enthält außer dem
Kesselhaus und einer Waschanstalt Wannenbäder mit einem Douchensaal,
Medizinalbäder und Reinigungsbäder, römisch-irische und
Dampfbäder sowie eine große zweistöckige Schwimmhalle mit innern
und äußern
Umgängen, zwischenliegenden
Zellen und getrennten Treppenanlagen zur
Verbindung jener
Umgänge. Die Anstalt ist
für zwei
Klassen mit getrennten Eingängen bestimmt, wovon die erste im obern
Stockwerk untergebracht ist.
Der Betrieb der Anstalt wird mit Einschluß der
Heizung aller
Räume durch
Dampf
[* 12] bewirkt, welcher in zwei
Kesseln erzeugt und von einem mit den
Kesseln verbundenen
Dampfsammler aus in acht verschiedenen Leitungen nach der Schwimmhalle,
einem Heißwasserreservoir, in die
Räume der Wannen- und Vollbäder, der Wartesäle, Eingänge,
Treppen,
[* 13]
Umgänge und
Kasse,
in das römische und russische Bad
sowie zur
Dampfmaschine,
[* 14]
Dampfpumpe und Trockenkammer geleitet wird.
Das 1872 und 1873 von Klauß und Groß erbaute, auf Aktien gegründete römische Bad in Wien bedeckt 4990 qm Grundfläche und hat 114 m vordere Frontlänge. Durch den an der schmalen, 19 m breiten Frontseite befindlichen Eingang gelangt man in ein mit pompejanischer Malerei versehenes Vestibül mit Kasse, Restaurant und Foyer, von wo eine Marmortreppe zu den Bädern führt. Das Männerbad besteht, ähnlich wie das Frauenbad, außer einer Vorhalle in dem mit byzantinischem Kuppelbau überdeckten warmen Bassin, in den pompejanisch dekorierten warmen Luftbädern, dem Dampfbad, dem lauen und kalten Bassin sowie dem Douchensaal, den Kabinen, dem Frisier-, Hühneraugenoperations- und Abtrocknungssalon. Überdies enthält das Gebäude für die Funktionäre u. für Kurgäste die nötigen Wohnräume.
Die in fließenden oder stehenden Gewässern nur für den Sommergebrauch angelegten Badeanstalten beschränken sich meist auf Zellenbäder oder auf Schwimmbäder und bestehen dann aus Holzbauten, welche auf Flößen, auf hohlen Tonnen oder Pontons ruhen u. oben offen oder mit Segeltuch überspannt sind.