Bacillus
eine Form der
Bakterien (s. d.), die durch ihre längliche Gestalt
von den runden Kokken unterschieden ist. Die Stäbchen können gerade, spindelförmig oder keulenförmig sein. Die Gruppe
der
Bacillen umfaßt zahlreiche Einzelarten, sowohl Saprophyten (auch farbstoffbildende) wie
Parasiten. Zu den erstern gehört
Bacillus
prodigiosus, dessen blutrote Zooglöawucherungen auf Kartoffeln,
Brot,
[* 2]
Reis u. a. die
Ursache des sog.
Blutwunders, der blutenden Hostie, sind;
Bacillus
phosphorescens, die
Ursache des Meerleuchtens;
Bacillus
subtilis, der Heubacillus;
Bacillus
butyricus,
der Erreger der
Buttersäuregärung, und Bacillus
lacticus, der Erreger der Milchsäuregärung;
Bacillus
cyanogenus (Bacillus der blauen
Milch)
u. a. Pathogen wirken der Tuberkelbacillus
, der
Cholera-Kommabacillus, der Typhusbacillus
, der Diphtheriebacillus, der
Bacillus
der
Syphilis, der Roßkrankheit, der
Schweineseuche, der Mäuseseptichämie, des
Milzbrandes, des Rauschbrandes, des
Aussatzes
(Lepra), des Wundstarrkrampfes
(Tetanus) und zahlreiche andere.
Über die charakteristischen Eigentümlichkeiten der einzelnen s. die Artikel der betreffenden Krankheiten. Über die Biologie der Bacillen s. Bakterien.