Bachtijari
,
ein unter eigenen Häuptlingen stehendes Nomadenvolt des südwestl.
Persiens von etwa 30000 Familien, in
den östl.
Thälern der
Provinzen Luristan und Chusistan, teils pers., teils kurdischer
Abstammung, ursprünglich wohl ein Hauptteil
der den Kurden nahe verwandten Luri. Die Bachtijari
sprechen einen Dialekt des Kurdischen und
sind nach J. Rich reine Kurden; sie sind ein überaus kräftiger,
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abgehärteter, dunkelgefärbter, schwarzhaariger Menschenschlag. Sie zerfallen in 3 große Horden, diese wieder in Tires
und die letztern wieder in Familien. Den Sommer verbringen sie in Zelten, den Winter aber in den Thälern in Dörfern zu 20-30
Hütten
[* 3] oder in Höhlen. Ein Stamm, die Dschamiki, baut Tabak
[* 4] und versorgt damit ganz Chusistan. Die Bachtijari
sind
kaum mehr als dem Namen nach Unterthanen des Schahs; nur zum Teil sind sie zum Militärdienste herangezogen. 400 Bachtijari
-Reiter
bilden in Teheran eine Leibgarde des Schahs. Der letzte bedeutende Stammeshäuptling der Bachtijari
wurde 1886 auf Befehl des Schahs
vergiftet. Sie bekennen sich zum Islam und sind ein unruhiges, kämpf- und bändelsüchtiges Volk, das
gern die Karawanen beraubt aber ihre offene und freie Gastfreundschaft sticht schroff gegen das höfliche, falsche Wesen
der Perser ab. Im westl. Afghanistan
[* 5] heißt ein Stamm der Hasara, mongol. Abstammung. - Von dem 1500 km langen, die Südwestseite
des iran. Plateaus begrenzenden Gebirgszuge bildet der im Westen von Ispahan gelegene Teil das Bachtijari
gebirge,
im Altertum Zagros genannt.