Bachofen
*,
Johann
Jakob, Rechtshistoriker, geb. zu Basel,
[* 2] studierte daselbst, in
Berlin
[* 3] und
Göttingen
[* 4] und begab
sich nach seiner 1837 erfolgten
Promotion zu weiterer
Ausbildung nach
Paris
[* 5] und
Oxford.
[* 6] 1841 als
Professor nach Basel
berufen, gab
er bereits nach zwei
Jahren dieses Lehramt wieder auf und lebte, nachdem er eine
Reihe von
Jahren Mitglied, bez.
Statthalter
des Appellationsgerichts Basel
gewesen war, fortan, ausschließlich seinen
Studien ergeben, in seiner Vaterstadt bis zu seinem erfolgten
Tod. Bachofen
ist durch seine
Schrift »Das
Mutterrecht, eine Untersuchung über die
Gynäkokratie der alten
Welt
nach ihrer religiösen und rechtlichen
Natur« (Stuttg. 1861), deren Bedeutung erst infolge der ihr durch die neuern ethnographischen
Forschungen gewordenen Bestätigungen (vgl.
Mutterrecht, Bd. 11) zu voller
Anerkennung gelangt ist, einer der Bahnbrecher der
vergleichenden
Rechtswissenschaft und der auf die
Rechtsgeschichte der Urzeit bezüglichen
Studien geworden.
Aber auch auf dem Gebiet des
Rechts historischer Zeit hat Bachofen
die
Wissenschaft durch eine
Reihe achtungswerter Werke bereichert
(»Das
Nexum, die Nexi und die
Lex Petillia«, Basel
1843; »Die
Lex Voconia und die mit ihr zusammenhängenden Rechtsinstitute«, das.
1843; »Das römische
Pfandrecht«, Bd. 1, das.
1847; »Ausgewählte
Lehren
[* 7] des römischen
Zivilrechts«,
Bonn
[* 8] 1849). Unter seinen übrigen, mehr dem Gebiet
der
Kulturgeschichte angehörenden
Arbeiten sind zu nennen: »Versuch über die Gräbersymbolik der Alten« (Basel
1859);
»Das lykische Volk und seine Bedeutung für die Entwickelung des Altertums« (Freib. i. Br. 1862);
»Der Bär in den Religionen des Altertums« (Basel 1863);
»Die Sage von Tanaquil, eine Untersuchung über den Orientalismus in Rom und [* 9] Italien« [* 10] (Freiburg [* 11] 1870);
»Antiquarische Briefe vornehmlich zur Kenntnis der ältesten Verwandtschaftsbegriffe« (Straßb. 1881-86, 2 Bde.).
Von der mit F.D.Gerlach veröffentlichten »Geschichte der Römer« [* 12] ist nur der erste Band [* 13] (Basel 1851) erschienen.