Bacher
,
Julius, Schriftsteller, geb. 1810 zu Ragnit in Ostpreußen, [* 2] studierte zu Königsberg [* 3] Medizin, lebte dann zehn Jahre lang der ärztlichen Praxis, worauf er sich ausschließlich litterarischen Arbeiten widmete. Er trat zuerst als Dramatiker mit den Trauerspielen: »Lucie« und »Karls XII. erste Liebe« (Königsb. 1850) auf. Größern Anklang fanden die historischen Romane: »Sophie Charlotte, die philosophische Königin« (Berl. 1857),
»Friedrichs I. letzte Lebenstage« (das. 1857) und »Die Brautschau Friedrichs d. Gr.« (das. 1857),
welch letztern der Verfasser auch in ein
Lustspiel umarbeitete. Das 1857 auf
der königlichen
Bühne in
Berlin
[* 4] aufgeführte fünfaktige Charakterbild »Aus dem
Leben« veranlaßte Bacher
,
Berlin zu seinem dauernden
Aufenthalt zu wählen. Hier veröffentlichte er noch drei
Bände
»Novellen« (Berl. 1860) und die
Romane:
»Ein Urteilsspruch
Washingtons«
(Jena
[* 5] 1864);
»Sibylle von Kleve« (Berl. 1865),
Bachers
bestes Werk
(Sibylle ist die Gemahlin des
Kurfürsten
Johann
Friedrich von
Sachsen,
[* 6] dessen
Schicksale mit poetischem
Sinn erzählt werden);
»Napoleons letzte Liebe« (das. 1868);
»Auf dem Wiener Kongreß« (Leipz. 1869);
»Prinzessin Sidonie« (das. 1870) u. a.