Baber
,
Inselgruppe, s. Südwestinseln.
Baber
354 Wörter, 2'412 Zeichen
Im Meyers Konversations-Lexikon, 1888
Baber,
Inselgruppe, s. Südwestinseln.
Baber
(Babar, »Löwe«),
Ehrenname asiat. Feldherren und Fürsten, von denen zwei mongolische welthistorische Bedeutung haben:
1) Baber.
Bin Baisankur
(Sultan Abulkasim Baber
Behadur, auch Mirsa Baber genannt), Urenkel
Timurs, Sohn Baisankurs, der noch während
der
Regierung seines
Vaters Schahroch starb und außer Baber
noch zwei
Söhne,
Alla Edaul und
Mohammed, hinterließ. Nach Schahrochs
Tod 1446 bemächtigte sich
Alla Edaul
Herats und
Chorasans,
Mohammed
Iraks und
Farsistans, und Baber
mußte sich
mit Dschordschan begnügen, gewann aber bald, nachdem Ulug
Beg, der gelehrte
Fürst
Transoxaniens, sich hinter den
Oxus zurückgezogen
hatte, das
Erbe seiner
Brüder, mit Ausnahme
Iraks, welches der Turkmenenfürst Dschehan
Schah in
Besitz nahm. Er starb infolge
einer unbändigen
Trunksucht noch jung in Thus 1456.
Sein unmündiger Sohn Mirsa
Schah
Mahmud konnte den
vielfach angefochtenen
Thron
[* 2] nicht behaupten. -
2) Baber.
Bin
Omar
Scheich
(Sultan Sehir Eddin
Mohammed Baber
), erster
Großmogul, Sohn
Omar
Scheichs, Nachkomme
Timurs im sechsten
Glied,
[* 3] geb. folgte seinem
Vater Ebusaid 1494 auf dem
Thron von Andidschan im Land
Ferghana, den er
gegen seine Verwandten wie fremde
Fürsten (Kaschgarund
Chotan) behauptete und um
Samarkand vermehrte. Von hier durch eine Auflehnung
der
Uzbeken vertrieben, wendete er sich südlicher, eroberte 1504
Kandahar,
Ghasni und
Kabul und überschritt 1519 den
Indus,
ward aber durch eine in seinem
Reich ausgebrochene Empörung zur Rückkehr genötigt.
Sechs Jahre später (1525) erneuerte er mit 10,000
Reitern den
Angriff auf die indischen Grenzreiche im
Pandschab, schlug in der
Ebene von
Panipat unweit
Dehli seine Gegner auf das
Haupt und zog in
Dehli ein.
Später nahm er seine
Residenz in
Agra. 1527 erfocht
er bei
Fatipur Sikri bei
Agra einen glänzenden
Sieg über die Radschputenfürsten in Tschittor und dehnte seine Herrschaft
dann westlich bis
Multan, östlich bis
Bengalen aus. Baber
starb Er war einer der bedeutendsten
Fürsten der ganzen
islamitischen
Welt.
Vgl. »Baber
nameh« (Baberbuch
), selbstgeschriebene
Memoiren, hrsg. von Ilminski,
Kasan
[* 4] 1857; ins
Persische übersetzt von
Abd ul Rahim; deutsch, nach der englischen Übersetzung von
Leyden und
Erskine, von
Kaiser,
Leipz. 1828; franz. nach dem Originaltext von
Pavet de Courteille, Par. 1871, 2 Bde.).
Im Brockhaus` Konversationslexikon, 1902-1910
Baber,
Großmogul, s. Babar.