* Baar
(Kt. Zug).
Die St. Annakapelle wurde 1507 geweiht. Auf der nördl. Aussenseite interessante Fresken,
die darauf schliessen lassen, das Gebäude sei noch ältern Datums. Die Zahl der in Baar
wohnenden Protestanten (1850: 7;
1860: 209; 1870: 335; 1880: 386; 1900: 409; im ganzen Kanton 1900: 1800) hatte sich seit dem Betrieb der
Spinnerei in Baar
und andrer industrieller Etablissemente stark vermehrt. Das führte zur Gründung der reform. Kirchgemeinde
des Kantons Zug,
zum Bau einer eigenen Kirche (1863) mit Pfarrhaus und einer eigenen reform. Schule in Baar.
Die sehr sehenswerten, am Ausgang der Lorzeschlucht, gelegenen Tropfsteingrotten in der
Höll wurden erst seit 1860 oder 1861 anlässlich
des beginnenden Abbaues des dortigen Tuffsteinlagers entdeckt und zugänglich gemacht. Die Papierfabrik
(Herstellung von Karton) Baar
gehört zu den ältesten der
Schweiz; immerhin lassen sich Wasserzeichen von Produkten der
Papiermühle
Baar
nicht vor 1581 nachweisen. Baar (1228:
Barro) war früher lange Zeit Pfarrkirche für weite Umgebung in Zug
und Zürich.
Das
Kloster
Kappel besass in Baar
das Patronatsrecht 384 Jahre lang, bis es 1525 von den Baarern zurückerworben wurde.
Die grosse
Allmend der Dorfleute von Baar, aus
Feld und
Wald bestehend, wird von den Genossen gemeinsam benutzt und verwaltet. Seit uralten
Zeiten war die Dorfgemeinde Baar auch die Trägerin der politischen Gemeindegewalt. Zu Beginn des 19. Jahrh.
wurde allmählig die Ausscheidung zwischen der korporativen und der bürgerlichen Gemeinde durchgeführt und dies dann 1852 auch
durch Gesetz vorgeschrieben.