B,
der zweite Buchstabe der phöniz.-griech. und der daraus abgeleiteten Alphabete. Seine Form in den ältesten Inschriften der Semiten ist die eines Dreiecks mit einem Schwänzchen nach unten;
hebräisch ^[img];
sie erinnerte an ein Haus oder Zelt;
daher der hebr. Name Beth («»Haus»),
grch: Beta. Sein Zahlenwert ist 2. Die meisten Griechen bildeten die Form zu ^[img] um;
ähnlich die abgeleiteten Alphabete;
nur die Slawen bildeten in der Cyrillischen Schrift zwei verschiedene Formen aus, B (in der Geltung von w) und ^[img] (in der Geltung von b);
s. Schrift. Als Laut gehört B zu den labialen Konsonanten (s. Laut).
Als Abkürzungszeichen steht B lat. für Balbus und Brutus, b für bene, bixit (= vixit), bonus und (auf christl. Inschriften u. s. w.) für beatus (d. i. selig, verstorben). Als chem. Zeichen steht B für Bor; als pharmaceutisches auf ältern Rezepten für Balneum und für Balsamum. Bei Aräometerangaben bezeichnet B die Skala von Baumé. Auf Kurszetteln steht B oder B für Brief (s. d.), b. oder bez. für bezahlt (s. bez.). Auf preuß. Münzen [* 2] bezeichnet B von 1750 bis 1822 die Münzstätte Breslau, [* 3] seit 1866, sowie seit 1872 auf deutschen Reichsmünzen, Hannover; [* 4] auf österr. Münzen bedeutet B Kremnitz, auf französischen Rouen, [* 5] BB oder Bb Straßburg. [* 6] In der Logik bezeichnet B das Prädikat, A das Subjekt. In England steht B. für Bachelor.
In der Musik bezeichnet B Basso, b als Vorzeichnung erniedrigt die Note um einen halben Ton, der Ton b selbst aber (ital. si bemolle; frz. si bémol; engl. b flat) ist um einen halben Ton niedriger als h. Über B als Grundton in der musikalischen Skala s. Ton und Tonarten.