Bütow.
1)
Kreis
[* 2] im preuß. Reg.-Bez. Köslin,
[* 3] hat 608,66
qkm, (1890) 23712 (11600 männl., 12112 weibl.) E., 1 Stadt, 44 Landgemeinden und 17 Gutsbezirke.
- 2) Kreisstadt im
Kreis Bütow
, 105 km östlich von Köslin, an der zur
Stolpe gehenden und der
Nebenlinie
Rügenwalde-Zollbrück-Bütow
(82,10 km) der
Preuß. Staatsbahnen,
[* 4] hat (1890) 5011 (2440 männl., 2571 weibl.) E.,
darunter 509 Katholiken und 337 Israeliten, Post zweiter
Klasse.
Telegraph,
[* 5]
Amtsgericht (Landgericht
Stolp),
[* 6] Steueramt: ein schön
gelegenes Schloß, eine kath.
Kirche mit Schnitzwerk aus dem 15. Jahrh., zwei evang.
Kirchen,
Synagoge, evang. Schullehrerseminar und
¶
1. Swartz' Aufrahmgefäß
2. 3. De Lavals Separator
4. 5. Davis' Schaukelbutterfaß
6. Lefeldts Rotierbutterfaß
7. Milchschüssel mit Ausguß und Rahmfang
9. Lefeldts rotierender Butterkneter
10. Milchkühlapparat
11. Holsteiner Milchkeller mit Destinonschen Milchgefäßen ¶
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Präparandenanstalt, Seminarübungs-, Mittel-, höhere Mädchen-, Stadt- und Volksschule, Provinzialsiechenanstalt (50 Pfleglinge);
ferner Eisengießerei,
[* 9] 2 Wollspinnereien mit Dampf- und eine mit Wasserbetrieb, 3 Dampf- und 1 Wasserschneidemühle, 4 Wassermahlmühlen, 2 Gerbereien,
Dampfmolkerei, Ackerwirtschaft und Handel besonders mit Schweinen sowie 4 Vieh- und Pferdemärkte. - Bütow
wurde um 1060 gegründet,
kam 1329 an den Deutschen Orden,
[* 10] der es 1346 zur Stadt erhob, 1466 als Lehn der pommerschen Herzöge unter
poln. Oberherrschaft, 1657 als freies Mannlehn an Kurbrandenburg. Polen verzichtete 1772 auf die Oberlehnsherrlichkeit über
Bütow.