Büste
(von dem ital. busto) nennt man in der bildenden Kunst den menschlichen
Kopf mit einem
Teile der
Brust. Die nächste
Veranlassung zur
Fertigung von Büste
gaben die schon im frühesten
Altertum vorkommenden Hermen (s. d.). Aus der Loslösung des
Kopfes von dem Pfeiler entstand die eigentliche Büste
, deren Gebrauch bei den Griechen erst
nach der Zeit
Alexanders, bei den
Römern zur Kaiserzeit in
Aufnahme kam. Die Porträtbüsten
der Dichter und
Philosophen bildeten
einen bedeutenden Zweig der Kunst, weil man in Museen und
Bibliotheken gern möglichst vollständige Reihen von jenen aufstellte.
Viele von ihnen haben sich erhalten. In
Rom
[* 3] wurden die Abbildungen von
Vorfahren nach den imagines majorum
verfertigt, welche nach dem
Rechte der
Patricier, gewöhnlich in
Wachs bossiert und bemalt, in den
Nischen des
Atriums aufgestellt
wurden. Von den röm.
Kaisern liegt die Reihe der Büste
fast vollständig vor, während Büste röm.
Dichter und Gelehrten in geringer Anzahl erhalten sind.
Schon im
Altertum gab es Liebhaber, welche Büste
sammelten,
wie den gelehrten
Römer
[* 4] M.
Terentius Varro, den Pomponius
Atticus u. a.
Die Bildung von hat nie vollständig aufgehört. Doch sind im Mittelalter Beispiele wie jene der Wohlthäter und Baumeister des Domes zu Prag [* 5] aus dem 14. Jahrh. selten. Erst die Renaissance nahm den Gedanken wieder auf und schuf überall Werke von großem Kunstwert. Seitdem ist der Kunstzweig in steter Übung geblieben.