Böhmisch-Skalitz,
czech. Česká Skalice, Stadt in der österr. Bezirkshauptmannschaft Neustadt an der Mettau in Böhmen, in 293 m Höhe, links der Aupa, an der Zweiglinie Josephstadt-Königshan-Liebau der Süd-Norddeutschen Verbindungsbahn, hat (1890) 2569 czech. E., Post, Telegraph, Bezirksgericht (101 qkm, 23 Gemeinden, 45 Ortschaften, 15 359 czech. E.), im Sitzungssaale der Stadtvertretung eine Waffensammlung (319 Stück), den österr. Reichsadler darstellend, auf dem Ringplatze das Denkmal der Schriftstellerin Božena Němcowá (s. Němec); ferner Baumwollspinnerei, mechan. Färberei, eine große Bierbrauerei, eine Dampfbrettsäge, eine Kunstmühle, eine Leder- und Riemenfabrik.
Die uralte Pfarrkirche auf dem rechten Ufer der Aupa in Klein-Skalitz enthält ein 500 Jahre altes zinnernes Taufbecken. Der Bahnhof auf der Anhöhe bietet einen Überblick über das Schlachtfeld vom an welchem Tage das preuß. 5. Armeekorps unter General von Steinmetz siegreich gegen das 8. österr. Korps unter Erzherzog Leopold kämpfte; der Bahnhof selbst bildete den letzten Verteidigungspunkt der Österreicher und fiel erst nach heißem Kampfe in die Hände der Preußen. In dem 4 km westlich gelegenen Schweinschädel (Svinišfany, 1890: 242 E.) wütete an demselben Tage ein erbitterter Kampf.