Böhm
-Bawerk
,
Eugen von, Nationalökonom, geb. zu
Brünn
[* 2] als Sohn des
Hofrats bei der mährischen Statthalterei,
Johann
Böhm,
Ritter von Bawerk
(gest. 1857), studierte 1868-72 in
Wien
[* 3]
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wo die Vorlesungen von L. v. Stein und Schäffle sein Interesse für die Volkswirtschaftslehre weckten, promovierte daselbst 1874 und setzte hierauf mit Unterstützung der österreichischen Regierung seine Studien in Deutschland [* 5] fort, wo er in Heidelberg, [* 6] Leipzig [* 7] und Jena [* 8] Knies, Roscher und Hildebrand hörte. Nach seiner Rückkehr nach Wien als Konzipist im Finanzministerium beschäftigt, habilitierte er sich im Herbst 1879 an der Universität zu Wien als Privatdozent für politische Ökonomie, wurde im Frühjahr 1880 Supplent für diese Fächer [* 9] an der Universität zu Innsbruck, [* 10] 1881 außerordentlicher und 1884 ordentlicher Professor daselbst. 1889 wurde er als Ministerialrat ins österreichische Finanzministerium berufen. Außer einer großen Zahl von Aufsätzen in Fachzeitschriften schrieb er: »Rechte und Verhältnisse vom Standpunkt der volkswirtschaftlichen Güterlehre« (Innsbr. 1881);
»Kapital und Kapitalzins« (das. 1884-89,2 Bde.; englisch, Lond. 1890);
»Grundzüge der Theorie des wirtschaftlichen Güterwertes« (in den »Jahrbüchern für Nationalökonomie etc.«, neue Folge, Bd. 13,1886).