Böhlau,
Hermann, Buchhändler und Buchdrucker, geb. in Halle, kaufte 1853 die großherzogl. Hofbuchdruckerei (gegründet 1624) in Weimar und verband damit eine Verlagsbuchhandlung, deren Hauptunternehmungen «Luthers Werke. Kritische Gesamtausgabe» (Bde. 1, 4, 6, 8, 12 u. 13, 1883-91; auf etwa 40 Bde. berechnet) und «Goethes Werke, hg. im Auftrage der Großherzogin Sophie von Sachsen» (seit 1887 etwa 150 Bde. in 4 Abteil. und in 2 Ausg.) sind. Ferner sind vertreten pädagogische Schriften (namentlich von Fr. Fröbel) und Schulbücher, biogr. und histor.
Werke, Briefwechsel, Sprachwissenschaft (Schleichers «Kompendium der vergleichenden Sprachforschung», Werke von Johannes Schmidt u. a.),
Rechtswissenschaft, Gesundheitspflege («Hebammenkalender», seit 1876),
Thüringisches, die Zeitschriften: «Kirchen- und Schulblatt für das Großherzogtum Sachsen» (seit 1853),
«Weimarische Zeitung» (gegründet 1810, seit 1854 Tageblatt),
«Regierungsblatt für das Großherzogtum Sachsen» (seit 1816),
«Zeitschrift der Savigny-Stiftung für Rechtsgeschichte» (seit 1880; gegründet 1863),
«Vierteljahrschrift für Litteraturgeschichte» (seit 1888). Die Druckerei hat Dampfmaschine, Gasmotor, 4 Schnellpressen, 50 beschäftigte Personen. Böhlau war 1875-80 teils Stellvertreter des Vorstehers, teils Schriftführer des Börsenvereins der Deutschen Buchhändler, sowie vorher mehrere Jahre Mitglied des Vergleichsausschusses.