Böcklin
,
Arnold, Maler, geb. in Basel, [* 2] machte seit 1846 seine Studien zu Düsseldorf [* 3] unter J. W. Schirmer, ^[Johann Wilhelm] verweilte dann längere Zeit in Brüssel, [* 4] 1848 in Paris [* 5] und hierauf in Rom. [* 6] Nach seiner Rückkehr lebte er zunächst in Basel, dann1856‒57 in München, [* 7] wo ihn Graf Schack für seine Gemäldesammlung beschäftigte, und folgte 1858 einem Rufe als Professor der Landschaftsmalerei an die neugegründete Kunstschule in Weimar, [* 8] welches Amt er jedoch nur 2 Jahre einnahm.
Von seinen Werken dieser Zeit sind zu nennen: Röhricht, in welchem Pan
[* 9] verborgen lagert (1856;
Neue
Pinakothek
in
München), Panischer Schrecken (Schacksche
Galerie), Jagd der Diana (Museum zu Basel),
Schloß am
Meer von Piraten überfallen. 1861 begab
er sich abermals nach
Rom, wo er die in die
Galerie
Schack gelangten
Stücke: Altrömische
Taverne, Des Hirten Liebesklage und
Villa am
Meer malte. 1866 nach Basel
zurückgekehrt, fertigte er dort 1866‒71 die Fresken des
Treppenhauses
im Museum und die Fresken für das Haus Sarrasin, woraus er den
Gang nach
[* 10] Emmaus für
Graf
Schack wiederholte, welcher auch
den
Mörder und die
Furien, die Drachenhöhle und den Ritt des
Todes erhielt. 1871 siedelte er nach
München über, wo u. a.
die Meeresidylle mit der Seeschlange entstand. Seit 1876 lebte Böcklin
größtenteils in
Florenz,
[* 11] das er 1893 als
seinen dauernden Wohnsitz wählte. In seinen Bildern läßt er poet. Landschaften, wie in dem sonderbaren Gemälde Gefilde
der Seligen (1878;
Berliner
[* 12] Nationalgalerie), mit figürlichen
Stücken wechseln, für die letztern mit Vorliebe Genrestoffe
aus dem Seemythus wählend. Die
Neue
Pinakothek in
München erwarb 1888 eins von den letztern,
Spiel der
Wellen
[* 13] genannt. Zu seinen stimmungsreinsten Schöpfungen gehören: Der gefesselte Prometheus (1882)
und Die Toteninsel (1883; Museum in
Leipzig).
[* 14] Seine
Kompositionen, meist charakterisiert durch hoch gesteigerte Farbengebung,
wirken überraschend durch reiche Phantastik und eigenartige
Wahl der
Stoffe.