Bóma
(Bomma), wichtige Handelsniederlassung in Westafrika, am rechten Ufer des Congo, mit einer von Stanley errichteten Station der Congogesellschaft und jetzt zum Congostaat gehörig.
Bóma
221 Wörter, 1'579 Zeichen
Im Meyers Konversations-Lexikon, 1888
Bóma
(Bomma), wichtige Handelsniederlassung in Westafrika, am rechten Ufer des Congo, mit einer von Stanley errichteten Station der Congogesellschaft und jetzt zum Congostaat gehörig.
Im Brockhaus` Konversationslexikon, 1902-1910
Boma,
d. h. Palissaden, heißen in Äquatorialafrika [* 2] die befestigten Dörfer der Eingeborenen.
Nach ihrem Muster pflegen die Forschungsreisenden in gefährlichen Gegenden auch bei kurzem Aufenthalt befestigte Lager zu
errichten, die ebenfalls Boma
genannt werden.
Der gewählte Raum wird von einem meist kreisrunden, entweder aus Strauchwerk oder aus Pfählen bestehenden Palissadenwerk umgeben, das nur durch einige Thore zugänglich ist. In die Mitte kommen die Zelte der Führer und das Gepäck, darum die Hütten [* 3] der Träger. [* 4]
Boma,
Sitz der Regierung des Kongostaates auf dem rechten Ufer des untern Kongo, besteht aus einem
hochgelegenen, von Gärten umgebenen Teile mit hübschen Amts- und Wohngebäuden und einem Sanatorium, und aus einer am Ufer
befindlichen Anlage von Faktoreien, Negerhütten und Zuckerplantagen. Boma
ist eine wichtige Handelsstation und Sitz der Konsuln
von Großbritannien,
[* 5] von den Vereinigten Staaten
[* 6] von Amerika
[* 7] und Italien.
[* 8] Nach seiner berühmten Entdeckungsfahrt
auf dem Kongo traf Stanley zu ein. Später begründete er hier eine Station der Association internationale du Congo.
Am erfolgte zu Boma
die Proklamierung des unabhängigen Kongostaates. Früher war Boma
der Hauptausfuhrhafen für den
Sklavenhandel und bis 1876 der östlichste Ort für europ. Niederlassungen. Bis Boma können Seeschiffe gefahrlos
den Strom aufwärts fahren.