Bézigue
,
s. Bésigue.
Bézigue
233 Wörter, 1'619 Zeichen
Im Meyers Konversations-Lexikon, 1888
Bézigue,
s. Bésigue.
Im Brockhaus` Konversationslexikon, 1902-1910
Bézigue
(spr. besihg, auch Bezique), ein im 18. Jahrh.
am franz. Hofe sehr beliebtes Kartenspiel, das später außer Gebrauch kam, jedoch um 1870 in England wieder aufgenommen
wurde und jetzt auch in Deutschland
[* 2] verbreitet ist. Am zweckmäßigsten wird Bézigue
von zwei Personen gespielt und zwar mit zwei
untereinandergemischten Piquetspielen. Jeder Spieler erhält zunächst 8 Karten; die folgende Karte wird offen hingelegt und
bezeichnet die Trumpffarbe. Nach jedem Stich nimmt jeder Spieler eine von den noch nicht verteilten Karten.
Wer in seinen Karten gleichzeitig die Piquedame und den Carreaububen besitzt, sagt an und legt dafür 40 an; wer 2 Piquedamen und 2 Carreaububen gleichzeitig besitzt, legt für double Bézique 500, den bei diesem Spiele höchsten Gewinn, an. Auch andere Kartenzusammenstellungen bringen dem Besitzer besondern Gewinn, und zwar Sequens 250, 4 Asse 100, 4 Könige 80, 4 Königinnen 60, 4 Buben 40, König mit Königin in der Trumpffarbe 40 und in jeder andern Farbe 20, 7 Trümpfe 10, jedes As mit der Zehn 10, der letzte Stich 10, Trumpfsieben, wenn ausgespielt oder zum Eintauschen des aufgelegten Trumpfes verwendet, ebenfalls 10. Zum Anlegen der Zahlenwerte bedient man sich gewöhnlich kleiner Täfelchen, Béziqueregister genannt, die durch Stellung dreier Zeiger auf uhrartig eingeteilten Zifferblättern den Betrag des Gewinns nach Zehnern, Hundertern und Tausendern bezeichnen. Auf der Rückseite dieser Täfelchen, deren jeder Spieler eins bedarf, ist eine Übersicht der Werte der verschiedenen gewinnbringenden Kartenzusammenstellungen angebracht.