Name von vier ungar. Königen aus der Arpádischen Dynastie. Béla Ⅰ. (1060‒63)
stürzte seinen
BruderAndreas Ⅰ. vom
Throne, starb aber schon 1063, als eben ein deutsches
Heer die Grenze überschritten
hatte, um dem Prinzen Salomo, des
AndreasSohne, zu seinem
Rechte zu verhelfen. – Béla Ⅱ., der
Blinde (1131‒41),
hatte mehrjährige Kämpfe mit dem Prätendenten Borics, einem
Sohne seines Oheims Koloman,
zu bestehen, scheint aber dann
die Oberhoheit über
Bosnien
[* 4] und die nördl.
Herzegowina (Rama) gewonnen zu haben. – Béla Ⅲ. (1173‒96), in
Konstantinopel
[* 5] erzogen, führte nach byzant.
Muster namentlich im Kanzleiwesen manche
Reformen ein und benutzte die Wirren im Oströmischen
Reiche, um
die verlorenen kroat.-dalmat. Gebiete wieder
an sich zu bringen. – Béla Ⅳ. (1235‒70), Sohn jenes
Andreas Ⅱ., dem der
Adel die
Goldene Bulle
(Ungarns Magna
Charta) abgedrungen hatte, suchte durch Niederhaltung des
Adels das alte königl. Ansehen
wiederherzustellen und erregte dadurch allgemeine Unzufriedenheit. Als 1239 dieKumanen vor den andringenden
Mongolen nach
Ungarn flüchteten, nahm Béla deren Fürsten
auf und wies den Fremdlingen Wohnplätze an. Dies hatte zur Folge,
daß die Mongolen 1241 in
Ungarn einfielen und den König am Sajóflusse in die Flucht schlugen. Béla fand ein
Asyl in
Österreich,
[* 6] aber erst nachdem er dem
HerzogeFriedrich Ⅱ. seine Schätze ausgeliefert und drei
Komitate abgetreten
hatte.
Als die Mongolen 1242 auf die Nachricht vom
Tode ihres Chans
Ungarn wieder verließen, kehrte in das Land zurück und ließ
es jetzt seine
Sorge sein, durch Wiederaufbau der zerstörten Orte und Herbeirufung neuer Ansiedler die
Spuren der
durch die Mongolen angerichteten Verheerungen zu verwischen. Von seinen zahlreichen spätern
Kriegen waren die um den
Besitz
eines
Teiles der
LänderFriedrichs von
Österreich ganz erfolglos. Auch die über die südl. Nachbarländer erworbene Oberhoheit
blieb eine unsichere und nur die Herrschaft über
Bosnien und das nördl.
Serbien
[* 7] (das MachowerBanat) wurde
behauptet. Béla starb 1270, nachdem noch die Empörungsversuche seines
SohnesStephan ihm die letzten Lebensjahre verbittert
hatten. ^[]