Bäuerle
,
Adolf, Theaterdichter und Romanschriftsteller, geb. zu
Wien,
[* 2] trat 1802 mit einem Ritterroman als
Schriftsteller
auf und war 1809-38 Sekretär
[* 3] am
Leopoldstädter
Theater.
[* 4] Er starb 19./20. Sept. 1859 zu
Basel.
[* 5] Bäuerle
widmete sich mit vielem
Glück dein
Wiener
Volkstheater und der Lokalposse. Er brachte in den
«Bürgern in
Wien» (1813) die
[* 1]
Figur des
«Staberl» auf, und von seinen zahlreichen
Stücken (nur zum
Teil als «Komisches
Theater», 6 Bde.,
Pest 1820-26,
gesammelt) wurden «Der Leopoldstag» (1818),
«Doktor Fausts Mantel» (1820),
«Aline» (1826) und einige andere auch außerhalb
Wiens mit vielem Beifall gegeben. Bäuerle
bleibt meist in der niedern
Komik stecken und vertieft seine einfachen
Stoffe und Charaktere
nirgends, ist aber reich an Eingebungen unbefangener Lustigkeit. Die von ihm 1806 begründete
«Wiener
Theaterzeitung», die nach seinem
Tode einging, war 1820-47 das verbreitetste
Blatt
[* 6] der österr. Monarchie. Von seinen
Romanen
haben nur die unter dem
Pseudonym
Otto
Horn erschienenen
«Therese
Krones» (5 Bde.,
Wien 1854-55) und «Ferdinand
Raimund» (3 Bde.,
ebd. 1855), die den zwischen Ernst und Scherz schwankenden
Wiener Lokalroman einführen, wegen der Fülle
des Persönlichen und wienerisch Anekdotischen ein größeres Interesse.-
Vgl. B.s Memoiren, Bd. 1 (Wien 1858).