Bätica
(Hispania Baetica), altröm. Provinz in Hispanien, nach dem Fluß Bätis (jetzt Guadalquivir) genannt, umfaßte den Süden des Landes zwischen dem Anasfluß (Guadiana) und dem tarraconensischen Spanien [* 3] und entsprach im ganzen dem ¶
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heutigen Andalusien und Granada
[* 5] nebst Teilen von Estremadura und der portugiesischen Provinz Alemtejo. Bätica
galt unter allen römischen
Provinzen für die fruchtbarste und am besten bebaute und trieb mit seinen Landesprodukten wie mit den Erzeugnissen eines
regen Gewerbfleißes (feine Leinwand, wollene Tücher und treffliche Waffen)
[* 6] einen bedeutenden Handel. Nächst Ägypten
[* 7] exportierte Bätica
das meiste Getreide
[* 8] nach
Rom. 250. Städte rechnet Strabon in Bätica
, von denen Plinius 185 mit Namen ausführt.
Hauptstädte waren: Gades (Cadiz), [* 9] Corduba (Cordova), Hispalis (Sevilla) [* 10] und Astigi (Ecija). Als die Hauptvölkerschaften der Provinz sind zu nennen: die Turdetaner (iberischen Stammes) im heutigen Algarve und am Unterlauf der Flüsse [* 11] Anas und Bätis, die Bastuler an der Südostküste, die Keltiker im NW. und die Turduler im O. Die Volkstümlichkeit dieser Stämme verschwand seit der Besitznahme des Landes durch die Römer [* 12] im 2. Jahrh. v. Chr. fast gänzlich; namentlich fanden römische Bildung und Sitte unter den Turdetanern Eingang, und mehrere berühmte römische Schriftsteller aus der Kaiserzeit, wie Seneca, Lucanus, Mela, Martialis, stammten aus diesem Teil Spaniens.