Titel
Bács
(spr. bahtsch) oder Bácska, amtlich Bács-Bodrog.
1) Komitat in Ungarn [* 2] zwischen der Donau und Theiß, grenzt im N. an die Komitate Pest-Kleinkumanien und Csongrád, im O. an Torontál, im S. an Kroatien-Slawonien, im W. an Baranya, und ist ausgezeichnet durch natürliche Fruchtbarkeit und seine günstige Lage an den beiden Hauptflüssen des Landes. Die Einwohner betreiben einen lebhaften Handel namentlich mit Getreide. [* 3] Das Komitat hat 11079,41 qkm, (1890) 716488 E. (gegen 576149 im J. 1869), darunter etwa 288521 Magyaren, 197104 Serben, 189051 Deutsche, [* 4] 29025 Slowaken, 9063 Ruthenen (Rußniaken), 372 Rumänen, ferner Griechen und Zigeuner.
Die Magyaren und die
Deutschen sind katholisch oder lutherisch, die Slowaken lutherisch, die
Serben meist griechisch-orientalisch, 65960 derselben
jedoch katholisch. Der Konfession nach teilt sich
die Bevölkerung in 461027 röm., 9983 griech. Katholiken, 131303
Griechisch-Orientalische, 64810
Augsburgisch- und 27934 Helvetisch-Evangelische und 19115 Israeliten. Das
Komitat umfaßt 13 Stuhlbezirke:
Apatin,
Bács-Almás,
Baja, Hódság,
Kula,
Deutsch-Palánka, Ó-Becse,
Titel,
Topolya, Neusatz
(Ujvidek),
Zenta,
Zombor und Zsablya; ferner die
Städte mit Municipium
Zenta,
Baja sowie 3 königl. Freistädte:
Szabadka oder Maria-Theresiopel,
Zombor und Neusatz, 121
Groß-Gemeinden, 2
Klein-Gemeinden und 41 größere Puszten oder Meiereien. Komitatssitz ist Zombor.
– 2)
Groß-Gemeinde im
SW. des
Komitats Bács
, nahe der
Wendung der Donau nach
Osten, hat (1890) 4504 E. (1511
Serben, 1897 Deutsche, 1041 Magyaren), ein von
Stephan Ⅰ. um 1000 erbautes, jetzt verfallenes Schloß, Obst- und
Weinbau (besonders
guten Rotwein).