Aymará
,
ein
Stamm der Quichuaindianer in
Südamerika,
[* 2] die ursprünglich am obern Abancay
(Apurimac) wohnten, durch den
Inka
[* 3] Capac-Yupanqui aber an den
Titicacasee, den
Wohnsitz der
Colla, verpflanzt wurden, deren
Sprache
[* 4] sie annahmen. Die letztern
werden daher irrtümlich auch Aymará
genannt. Man hielt die Aymará
, deren Zahl auf 200,000
geschätzt wird, früher für das älteste Kulturvolk
Südamerikas und die
Urheber der alten Baudenkmäler am
Titicacasee, eine
Annahme, die
Markham gründlich widerlegt hat.
Ihre
Sprache, die auf dem Andenhochplateau von
Peru
[* 5] und in
Bolivia
[* 6] (mit Ausschluß
von
Cochabamba) noch jetzt die herrschende ist, ist mit dem
Quichua nahe verwandt, aber viel rauher.
Vgl.
Forbes, On the Aymara
Indians of
Bolivia and
Peru (im
Journal der
Londoner Ethnologischen
Gesellschaft, neue
Serie, II);
Bertonio,
vocabulario de la lengua Aymara
(hrsg. von Platzmann, Leipz.
1879, 3 Bde);
Escobari, Analogies philologiques de la langue Aimara (Par. 1881).