Titel
Ayacucho
1) Departamento im südamerik. Staate Peru, [* 2] vom Calcamayo und andern Zuflüssen des Apurimac bewässert, hat 38692 qkm, (1876) 142205 E., gehört gänzlich zum Gebiete des Amazonas und ist trotz seiner hohen Lage vorzüglich für Ackerbau und Viehzucht [* 3] geeignet, deren Produkte einen lebhaften Handel mit Lima [* 4] ermöglichen. –
2) Hauptstadt des Depart. in 2560 m Höhe südöstlich von Lima und Huancavelica, an
einem Zuflusse des Mantaro, regelmäßig gebaut, hat (1889) 12000 E., eine
Kathedrale und 23 andere
Kirchen, eine
Universität,
gegründet 1677, ein Hospital und ist Sitz eines
Bischofs, dessen
Sprengel auch das Depart. Huancavelica umfaßt. –
Ayacucho
, 1539 von Francisco Pizarro unter dem
Namen
San
Juan de la Victoria
[* 5] de Huamanga gegründet, empfing den
Namen 1825 zur
Erinnerung
an den großen
Sieg des
Generals
Sucre über den span. Vicekönig La Serna in der Ebene von Ayacucho
, durch den
Bolivar die
Unabhängigkeit Perus erfocht.
Diese Kesselebene mit dem
Weiler Ayacucho
(Aldea) liegt etwa 20 km im
Osten der Stadt am Fuße des schroffen Jochs von Condorcanqui,
und ihr
Name bedeutet in der Indianersprache Totenschlucht. Seitdem führten die damals in
Amerika
[* 6] thätigen span.
Generale
(Rodil, Maroto, Espartero u.s.w.) den
Namen Ayacuchos
, der auch auf die von diesen geleitete polit. Partei
überging. Während der Regentschaft Esparteros (1841–43) bezeichnete man in
Spanien
[* 7] die Mitglieder der von England aus
unterstützten Militärpartei des letztern als Ayacuchos
oder Anglo-Ayacuchos.