Axūm,
Stadt in der abessin. Landschaft Tigre, einst die Hauptstadt des Äthiopischen Reichs, 16 km westlich von deren gegenwärtiger Hauptstadt Adua, auf einer Hochebene inmitten einer von vulkanischen Hügeln umkränzten Fläche, ist, seitdem sie aufgehört hat königl. Residenz zu sein, und noch mehr seit ihrer Verwüstung (1535) durch Granje, den König von Adal, völlig in Verfall geraten. Die neue Stadt, die von fern her einen schönen Anblick gewährt, hat nur 200 Häuser, aber eine ziemliche Ausdehnung, [* 2] da die Wohnungen, Gehöfte und Gärten nicht selten durch Felder und Trümmerstätten unterbrochen sind.
Nach abessin. Sage wurde die Stadt, in der gegenwärtig noch 800 Priester und Mönche wohnen,
deren oberster dem
Abuna (s.
Abessinische Kirche) im Range kaum nachsteht, von Abrabam selbst gegründet,
und noch heute ist Axum
eine heilige Asylstadt, wo alle
Fehden ruhen müssen. Innerhalb des ummauerten Raums, der das
Asyl bildet,
befindet sich die nach der Zerstörung durch Granje unter portug. Einfluß neu aufgebaute
Hauptkirche der
Stadt. Die Reste von
Alt-Axum finden sich in größern oder kleinern Obelisken, steinernen
Stufen, Trümmern von steinernen Sitzen,
Katakomben, steinernen
Gefäßen. Steintafeln mit
Inschriften u.s.w. Unter den letztern
befindet sich auch eine griechische, die unter König Aizanes in der Mitte des 4. Jahrh. abgefaßt
wurde, ein Zeichen der ehemaligen
Verbindung
Abessiniens mit der griech. Kulturwelt. Auch Münzen
[* 3] abessin.
Könige hat man dort gefunden.
Von Axum
hat das
Äthiopische
Reich seinen frühern
Namen Axum
itisches
Reich erhalten. (S.
Äthiopien.)