Aviēnus,
Rufus Festus, röm. Dichter in der zweiten Hälfte des 4. Jahrh. n. Chr. aus Volsinii in Etrurien, verfaßte außer einigen andern jetzt größtenteils verlorenen Dichtungen und der Übersetzung der «Phainomena» des Aratus (s. d.),
die z. B. in den Ausgaben von Buhle und Matthiä mit abgedruckt und besonders von Breysig (Lpz. 1882) herausgegeben sind, zwei geogr. Gedichte, von denen die «Descriptio orbis terrae» (in Hexametern) in einer Paraphrase des geogr. Gedichts des Dionysius Periegetes besteht, die «Ora maritima» (in Jamben) nur zum Teil erhalten ist; sie ist Übersetzung eines alten Periplus aus dem 6. Jahrh. v. Chr., aber von Avienus mit Zuthaten versehen. –
Vgl. Unger, Der Periplus des Avienus (im «Philologus», 4. Suppl.-Bd., 3. Heft, Gött. 1882);
Müllenhoff, Deutsche Altertumskunde, Bd. 1 (neuer Abdruck, Berl. 1890).
Sämtliche Dichtungen sind zuletzt von Holder (Innsbr. 1887) herausgegeben. Von den beiden geogr. Dichtungen wurde die erstere von Friesemann (Amsterd. 1786), von Bernhardi (in der Ausg. des
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Dionysius Periegetes, Lpz.
1828) und von C. Müller in den «Geographi Graeci minores» (2 Bde., Par. 1855-61) herausgegeben.