Avezzāna,
Giuseppe, ital. General, geb. 1789 zu Chieri in Piemont, trat 1805 in das 4. Regiment der »Ehrengarde« ein und kämpfte unter Napoleon, ward 1814 Leutnant in der sardinischen Armee und flüchtete 1821 nach dem Mißlingen des Komplotts von San Salvario, das die Erteilung einer Verfassung bezweckte, nach Spanien, wo er in das Heer der dortigen liberalen Regierung eintrat, aber 1824 von den Franzosen gefangen genommen und nach Amerika deportiert wurde. Er entfloh nach Mexiko und ließ sich in Tampico nieder, wo er ein bedeutender Industrieller und Kaufmann wurde, aber auch an den Parteikämpfen der Republik eifrigen Anteil nahm und den Posten des kommandierenden Generals von Tamaulipas erhielt. Im J. 1848 kehrte er nach Italien zurück und ward, nachdem er sich am Aufstand in Genua beteiligt, Kriegsminister der römischen Republik, nach deren Sturz er 1849 nach Amerika zurückging. Im J. 1860 schloß er sich der Freischar Garibaldis an, kämpfte in derselben am Volturno, 1866 in den Alpen und betrieb 1867 eifrig den Einfall in den Kirchenstaat.
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Auch war er radikales Mitglied des italienischen Abgeordnetenhauses. Unaufhörlich agitierend und konspirierend, trat er 1878 an die Spitze des Vereins Italia irredenta zur Befreiung der italienischen Brüder unter österreichischer Herrschaft. Er starb in Rom. Bei seinem Leichenbegängnis (28. Dez.) kam es zu großen Demonstrationen der Italia irredenta.