(Avanturinglas), ein halb durchsichtiges, hellbraunes, rotes oder grünes
Glas,
[* 2] welches zahlreiche goldgelbe,
metallisch glänzende Pünktchen eingeschlossen enthält. Es wird durch
Schmelzen von
Glas mit
Kupferoxydul
und
Hammerschlag oder
Hämatinon (s. d.) mit Eisenfeile hergestellt. Hierbei wird metallisches
Kupfer
[* 3] gebildet, welches sich in glänzenden Kristallflitterchen ausscheidet.
Damit nun diese hinreichende
Größe erhalten,
muß die Glasmasse sehr langsam erkalten. Aventuringlas wurde früher besonders auf
Murano bei
Venedig
[* 4] fabriziert, durch
Pettenkofer aber
mit vollkommenem Erfolg nachgeahmt.
Ist das Aventuringlas so reich an spiegelnden Kupferplättchen, daß die Grundmasse fast verschwindet, so erscheint
es wie mit
Goldschaum angefüllt. Mit viel chromsaurem
Kali zusammengeschmolzenes
Glas gibt ein ähnliches
Produkt mit kristallinischen
glänzenden
Flittern von
Chromoxyd
(Chromavanturin). Dasselbe zeigt bei heller
Beleuchtung
[* 5] glänzende Lichtreflexe und wird als
Schmuckstein und wie Aventuringlas zu Kunstgegenständen verarbeitet. Diese
Gläser werden von vorzüglicher
Schönheit in der modernen
venezianischen Glasindustrie und in bayrischen und böhmischen
Glashütten dargestellt.
Goldfluß, eine Glassorte, die auf dem Bruche und auf geschliffenen Flächen an unzählig vielen Punkten
den eigentümlichen Lichteffekt des natürlichen Aventurins (s. d.) zeigt. Die kleinen, das Licht
[* 6] reflektierenden Flitterchen
liegen in einer anscheinend hellbraunen Glasmasse, die nach einer Untersuchung von P. Ebell eine Lösung
von metallischem Kupfer in Glas ist, aus der sich beim Abkühlen krystallinische Abscheidungen von Kupfer gebildet haben.
Das Aventuringlas wurde früher nur in den Glasfabriken der InselMurano bei Venedig hergestellt und zu Schmucksachen
[* 7] verarbeitet. In neuerer
Zeit wird es in England, Frankreich und Deutschland
[* 8] hergestellt und ist wieder in Aufnahme gekommen, nachdem
Pettenkofer die Darstellungsmethode beschrieben hat. Diese besteht darin, daß man Hämatinon (s. d.) mit Eisenfeile versetzt
und nach dem Schmelzen möglichst langsam erkalten läßt. Dem Aventuringlas ähnlich ist Astralit (s. d.) und Chromaventurin. Bei dem
letztern liegen in der grünlichgelben Glasmasse Krystallflitterchen von Chromoxyd.