als Gesteinsart, ist gelbbrauner oder roter Quarz, mit feinen Sprüngen oder Glimmerschüppchen durchsetzt,
welche ein gelbschimmerndes Ansehen haben. Das Mineral findet sich in größeren Massen besonders am
Ural, in Deutschland dagegen nur an ein paar Stellen, bei Aschaffenburg und bei Mariazell in Steiermark. Der A. nimmt eine
gute Politur an und wurde besonders früher zu größeren und kleineren Kunst- und Schmucksachen, Vasen; Tischplatten, Dosen,
Ohrgehängen u. s. w. verarbeitet. Zu Murano bei Venedig wurde früher der A. auf geheim
gehaltene Weise in Glas nachgeahmt, und es war dieses Kunstprodukt, obwohl weicher, doch von viel schönerem Ansehen als das
natürliche. Es ist eine braungelbe und zugleich goldglänzende Masse. In unsrer Zeit ist das Rätsel durch die Professoren
Wöhler und Pettenkofer gelöst und ein Verfahren angegeben, das Aventuringlas ebenso schön wie das
alte venezianische darzustellen. Die Flimmer in dem durch Eisen gefärbten Glasflusse bestehen demnach aus metallischem Kupfer,
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welches in der geschmolzenen Masse in feinen Kristallenen zerstreut ist. Das Kupfer wird als Oxydul in den Glassatz gegeben
und reduziert sich in demselben zu Metall. Das Glas ist demnach jetzt wohlfeil geworden und wird zu unechtem Schmucke, Hemdenknöpfen,
Bracelets u. s. w. viel verwendet. Auch durch Einwalzen von Glimmerblättchen in die
Glasmasse (gleichviel ob dieselbe farblos oder gefärbt ist) entstehen Massen, welche dann zu Gegenständen geblasen oder
gegossen werden, die gleichfalls den Namen Aventuringlas führen. - Eine neuere Erscheinung ist ferner grünes Aventuringlas,
das 1865 von dem französischen Chemiker Pelouze zuerst dargestellt wurde und seitdem in steigenden Mengen in den französischen
Fabriken von Bijouteriewaren verarbeitet wird.
Hierbei erhält das Glas als wesentlichen Bestandteil einen Zusatz von Chrom (in Form von doppeltchromsaurem Kali); beim Schmelzen
entsteht Chromoxyd, das mit verglast und das Glas grün färbt, was lange bekannt ist. Der besondere Effekt wird aber dadurch
erreicht, daß man mehr Chrom einführt, als verglasen kann; der Überschuß kristallisiert dann in glänzenden
schwarzbraunen Kristallenen und die Masse erhält dadurch ein sehr hübsches Ansehen. Bei Lackarbeiten von ähnlichem Aussehen
spricht man von Aventurinlack; diese werden am schönsten in Japan gefertigt. Bezüglich der Verzollung s.
Achatwaren.
oder Avanturin, eine rötlichbraune Varietät des Quarzes, die entweder durch zarte, mit
Eisenocker erfüllte Sprünge oder eingesprengte kleine Glimmerschüppchen, wodurch die Lichtstrahlen mannigfaltig gebrochen
werden, einen
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Goldschimmer erhält. Seinen Namen hat er von der Ähnlichkeit
[* 9] mit gewissen schillernden Glasflüssen (s. Aventuringlas), die
durch Zufall (par aventure) dargestellt wurden. Man findet ihn am Ural, in Steiermark, in der Gegend von Madrid u. s. w., und
er wird zu Ringsteinen, Ohrgehängen, Dosen u. dgl. verarbeitet. Der Aventurinfeldspat oder Sonnenstein, der
von Archangel und Ceylon
[* 10] stammt, auch in der Nähe des Baikalsees und von besonderer Schönheit bei Tvedestrand am Kristianiafjord
gefunden wird, ist eine Varietät des Oligoklases (einer Art triklinen Feldspats), die kleine gelblichrote Täfelchen von Eisenglanz
eingeschlossen enthält und deshalb goldglänzendes Licht
[* 11] reflektiert.