
Auvernier
(Kt. Neuenburg,
Bez. Boudry).
442 m. Gem. u. Dorf 4,5 km w. Neuenburg
am
Neuenburgersee. 130
Häuser, 816 reform. Ew. Postbureau,
Telegraph, Telephon. Station der Linien
Neuenburg-Yverdon,
Neuenburg-Verrières und
Neuenburg-Boudry. Haltestelle der Dampfboote.
Berühmte Weinberge. Sitz der 1890 gegründeten kantonalen Weinbauschule, Versuchsstation für Anpflanzung amerikanischer
Reben, önologisch-chemisches Laboratorium. Neben dem beinahe die ganze Fläche der Gemeinde in
Anspruch
nehmenden Weinbau, den Weinkellern und dem -handel etwas Fischerei. Auvernier
ist die an Fläche kleinste Gemeinde des Kantons Neuenburg.
Mehrere alte, aus dem 16. Jahrhundert stammende Häuser von bemerkenswerter Bauart und Schloss aus dem 17. Jahrhundert. In der zum Teil von 1477 datierenden Kirche Grabstätte des Theologen de Chaillet. Am Seeufer sind Pfahlbaureste aus der Stein- und Bronzezeit, sowie eine schöne prähistorische Grabstätte aufgefunden worden, die sich jetzt im Musée des Beaux-Arts von Neuenburg befindet. In einer von 1011 datierten Urkunde Rudolfs III. von Burgund ist der Ort als Averniacum aufgeführt. (Daher der deutsche Name Avernach).
Die aufgefundenen Knochenreste weisen die prähistorischen Bewohner
von Auvernier
der
Rasse grossgebauter neolithischer Dolichocephalen nördlicher Herkunft zu.
Von Prof. Kollmann in Basel
als Typus
des damaligen Menschen nach Schädelfunden die Büste der
«Frau von Auvernier»
in
Thon nachgebildet.