Authentisch
(grch., d. h. verbürgt, zuverlässig) heißt in der Litteratur eine Schrift oder Urkunde, insofern sie unter den vom Verfasser oder der Überlieferung behaupteten Umständen geschrieben ist. Sie besitzt dann Authentie oder Authenticität, d. h. Echtheit im Gegensatze zu untergeschobenen Schriften oder Urkunden. Die Feststellung der Authentie erfolgt durch die Prüfung von Inhalt und Form (der innern Kriterien) sowie der Zeugnisse anderer (der äußern Kriterien).
In der
Musik des Mittelalters heißen authentisch
die vier Haupt- oder Grundtonarten (Kirchentöne) D E F G, von denen die
vier um eine
Quarte tiefer gelegenen a h c d abgeleitet und plagale genannt werden. Keiner dieser acht
«Töne» besaß ursprünglich die harmonische Gestalt der modernen
Dur- oder
Moll-Tonart. (S. Kirchentöne und
Ton und
Tonarten.)
Authentischen
Schluß oder authentische
Kadenz nennt man das Ende des Tonstücks, wenn die drei letzten
Accorde folgende Reihenfolge
haben:
Quarte (IV),
Quinte (V),
Tonika
(I); den Gegensatz dazu bildet die plagale
Kadenz, bei der die Folge
der
Schlußaccorde
Quinte,
Quarte,
Tonika ist.