Auswüchse
oder
Exkrescenzen, abnorme Hervorragungen, welche sich an lebenden Geschöpfen aus deren Geweben hervorentwickeln.
Sie kommen an
Pflanzen und
Tieren vor. Sie sind nach ihrem
Bau und Wesen sehr verschiedener Art, z. B. bald
nur Vergrößerungen von Organen, denen normale Abnutzung fehlt (wie z. B. die Schneidezähne
der Nager unförmlich auswachsen, wenn man diese
Tiere nur mit weichen
Stoffen füttert), bald Verdickungen der Oberhäute
(wie bei den Warzen der menschlichen
Haut
[* 2] und den warzigen Baumrindenauswüchsen
), bald Wucherungen der
Gefäße
(wie die sog. Blutmäler), bald
Austreibungen des Zellgewebes oder der
Knochen
[* 3] (die sog. Exostosen), bald bösartige Afterbildungen
(z. B.
Krebs,
[* 4] Markschwamm), bald schmarotzende
Pflanzen,
Tiere oder deren Produkte (z. B. die durch die
Brut der
Gallwespen hervorgerufenen
Galläpfel).
Immer beruhen die Auswüchse
auf einer Wucherung der organischen
Substanz, die durch einen Reiz hervorgebracht
ist, der entweder von außen herzukommt oder mit einer innern Krankheitsursache zusammenhängt.
Bei den gutartigen Auswüchse
sind
die Gewebe
[* 5] selbst nur vermehrt und qualitativ verändert, wie z. B. bei den Oberhautwucherungen,
die man auch als
Hörner und Warzen bezeichnet; bei den bösartigen dagegen finden sich Neubildungen wie z. B.
Krebszellen. Manche Auswüchse
sind nur scheinbar und beruhen z. B.
auf Verschiebungen von
Knochen, wie der Wirbel bei
Buckeligen.