(spr. óßtĭn),Hauptstadt des nordamerikan.
StaatsTexas, am schiffbaren
Rio Colorado,
[* 2] 256 km über dessen Mündung gelegen, hat schöne öffentliche Gebäude, darunter
ein
Kapitol (das alte brannte 1881 ab) und ein Generallandamt, Hobelmühlen,
Gießereien und Eisfabriken, lebhafte Ausfuhr
von
Baumwolle
[* 3] und Baumwollsamen,
Wolle,
Häuten, Vieh undHolz,
[* 4] eine Blindenschule, eine
Taubstummenanstalt,
ein Irrenhaus und (1880) 11,013 Einw. Austin wurde 1839 angelegt
und nach dem ersten anglo-amerikanischen Ansiedler in
Texas genannt.
(spr. óßtĭn), 1) Sarah, engl. Schriftstellerin, 1794 als
ein
Glied der
[* 5]
FamilieTaylor zu
Norwich
[* 6] geboren und seit 1820 mit dem
AnwaltJohn inLondon
[* 7] verheiratet. Vortrefflich
erzogen und der deutschen
Sprache
[* 8] und Litteratur besonders zugethan, erwarb sie sich das
Verdienst, die letztere in
England
zu
Ehren zu bringen. Sie begann anonym mit einer Übersetzung von
Pücklers
»Briefen eines Verstorbenen« unter dem
Titel: »The
travels of a
German prince in
England« (Lond. 1832);
dann folgten unter ihrem
Namen »Characteristics of
Goethe« (1833, 3 Bde.),
Später ließ sie
eine Übersetzung von
Rankes
»RömischenPäpsten« wie auch der
»Deutschen Geschichte im Reformationszeitalter« und sodann eine
»Collection of fragments from the
German prosewriters« erscheinen, denen sich
»Sketches of
Germany from 1760 to
1814« (1854) anschlossen, welche die politischen und sozialen Zustände
Deutschlands
[* 9] während der genannten
Periode schildern.
Zu diesen
Unternehmungen war sie wesentlich befähigt durch mehrmaligen längern Aufenthalt in
Deutschland,
[* 10] namentlich in
Dresden
[* 11] und
Weimar.
[* 12] Außerdem schrieb Austin: »Considerations on national education«
(1839) und »Letters on girls' schools« (1857). Sie
starb im
August 1867 in
London. -
Ihre Tochter Lucie, vermählt mit
SirAlexander Duff-Gordon, wirkte durch Übersetzung deutscher
historischer Werke in gleichem
Sinn.
2)
Alfred, engl. Schriftsteller, geb. bei
Leeds,
[* 13] ward teilweise in einer katholischen
SchuleEnglands, teilweise auf
dem
Kontinent erzogen, promovierte 1853 an der
Universität zu
London, studierte darauf am
Inner-Temple daselbst
die
Rechte und ward 1856
Advokat. In die Litteratur hatte er sich schon 1854 anonym durch das Gedicht
»Roland«, das lebhafte
Sympathie für
Polen atmete, eingeführt.
Sein erstes bedeutendes Werk war »The season, a satire« (1861, 3. Aufl.
1869),
eine Verspottung der fashionabeln
SaisonLondons, das bedeutende satirische
Kraft
[* 14] bewies, von der
rigoristischen
Presse
[* 15] aber mit Unwillen aufgenommen wurde, worauf Austin alsbald mit dem
Pamphlet »My satire and its censors« (1861)
antwortete. Nachdem er 1861 seine
Advokatur aufgegeben, um sich ganz der
Poesie zu widmen, gab er 1862 das Gedicht
»The human tragedy« heraus, das 1874 in völliger Neubearbeitung erschien;
ferner das wieder satirische Werk »The golden age« (1871),
»Leszko the bastard« (1877) u. a.
Daneben hat Austin eine
Menge litterarischer
Essays verfaßt, deren hauptsächlichste in dem lesenswerten,
doch nicht unparteiischen Werk »The poetry of the period« (1870)
gesammelt erschienen. Als
Berichterstatter des
»Standard« war er während des vatikanischen
Konzils zu
Rom,
[* 17] ebenso 1870/71 für
die Dauer des deutsch-französischen
Kriegs im
Hauptquartier des
Königs vonPreußen.
[* 18] Für die
konservative Partei
von jeher sehr thätig, war Austin namentlich während des letzten
Orientkriegs ein lebhafter Verteidiger der
Politik Beaconfields.
Gegenwärtig lebt er zu
Ashford in der
GrafschaftKent.
Noch zu erwähnen sind seine »Vindication of
LordByron« (2. Ausg. 1869);
»Rome or death« (1873); das bedeutsame
Drama
»Savonarola« (1881) und »Soliloquies in
song« (1882).
3)HoratioThomas, brit. Vizeadmiral, begleitete als
OffizierParry auf seiner zweiten arktischen Expedition und ward 1850
Führer
eines
¶
mehr
Geschwaders von vier Schiffen mit dem Auftrag, nach dem verschollenen Franklin zu suchen. Er fuhr durch die Barrowstraße bis
an den Wellingtonkanal, überwinterte bei der Griffithinsel (nördlich vom Peelsund) und ließ während dieser Zeit durch
Ommaney, Mac Clintock, Osborn und Aldrich sehr ausgedehnte Schlittenexpeditionen ausführen und Aufnahmen machen. Auf der
Rückreise untersuchte er noch den Eingang in den Smithsund, den Wolstenholme- und Whalesund sowie auch eine bedeutende Strecke
vom Jonessund, in den er bis 82° westl. L. eindrang. Er starb 1865.
(spr. ahstinn),Alfred, engl. Schriftsteller, geb. in Headingley hei
Leeds, aus kath. Kaufmannsfamilie, im Jesuitenkolleg Stonyhurst und im kath. Collège Ste. Marie in Frankreich erzogen, graduierte 1853 an der
LondonerUniversität, erwarb 1857 ebenda das Advokaturrecht, schriftstellerte jedoch seit 1861 ausschließlich,
teils journalistisch in konservativem Sinne, teils dichterisch, meist auf dem Felde der Satire. Er war viele Jahre Mitarbeiter
der «Quarterly Review» und des «Standard», auch1869-70 dessen Korrespondent vom VatikanischenKonzil und 1870-71 aus dem preuß.
Hauptquartier.
Parteigänger Beaconsfields, bekämpfte er Gladstones «Bulgarian horrors» in «Tory horros» (1870). 1857 veröffentlichte
Austin ein Gedicht «Randolph» (anonym),
1858 den Roman«Five years of it», dem 1864 «An artist's proof», 1865 «Won
by a head», 1877 «Leszko the bastard» (polenfreundlich wie A.s anonymes Erstlingsgedicht «Roland», 1854) folgten. Allgemeiner
bekannt wurde er durch die Satire «The season» (Lond.
1861; 3. umgearbeitete Aufl. 1869),
die ihm wegen der Verspottung des Londonerhigh life scharfe Angriffe zuzog. Auf diese erwiderte
das Gedicht «My satire and its censor» (1861). Außerdem schrieb er «The
huma tragedy, a poem» (1862; umgestaltet 1876 u. 1889),
«The golden age, a satire» (1871),
«Romeo r death,
a poem» u. a. Lyrisches bot in " Interludes»
(1872),
Dramatisches mit «The tower of Babel» (1874) und «Savonarola» (1881);
gesammelt erschienen «Poetical works» (6 Bde.,
Lond. 1890-91). Als scharfen Kritiker zeigten Austin seine «Vindication
of Lord Byron» (1869) und ferner seine Aufsätze «The poetry of the period» (1870).Austin lebt zu Ashford und ist Herausgeber der Zeitschrift «National Review».
(spr. ahstinn), Sarah, geborene Taylor, engl. Schriftstellerin, geb. 1793 zu Norwich, seit 1820 Gattin des LondonerAdvokaten und Schriftstellers John Austin, erwarb eine gründliche Kenntnis der deutscheu
Sprache und Litteratur und gewamm für sie in England weite Teilnahme, besonders durch «The travels of a German prince» (Lond.
1832),
eine Übersetzung der «Briefe eines Verstorbenen» des Fürsten Pückler-Muskau, «Characteristics
of Goethe» (3 Bde., Lond. 1833)
nach J. D. Falk u. a. Sodann folgten Übersetzungen von Rankes«Röm. Päpsten» (1840) und seiner «Deutschen
Geschichte im Zeitalter der Reformation», ferner die " Collection of fragments from the German prose writers» (1841) und «Sketches
of Germany from 1760 to 1814» (1854). Austin hielt sich viel in Deutschland auf, namentlich in Dresden und in Weimar, und übertrug
die Biographie der ihr in Deutschland bekannt gewordenen Herzogin von Orléans
[* 22] von der Gräfin d'Harcourt
(1859). Von ihren übrigen Schriften sind «Considerations on national education» (Lond.
1839) und «Letters on
girls' schools» geschätzt. Sie starb zu
Weybridge über der Herausgabe der «Lectures on jurisprudence» ihres 1859 gestorbenen
Gatten.