Aussüßen
,
s. Auswaschen.
Aussüßen
6 Wörter, 54 Zeichen
Technologie, Gewerbe und Industrie — Verschiedenes — Aus der chemischen Technologie
Aussüßen,
s. Auswaschen.
(Aussüßen, Absüßen, Abwässern, Edulkorieren), einen in einer Flüssigkeit gebildeten Niederschlag von den zwischen seinen Teilen befindlichen gelösten Bestandteilen der Flüssigkeit befreien. Setzt sich der Niederschlag leicht und schnell ab, und sind die Substanzen, welche durch Auswaschen entfernt werden sollen, ohne Wert, so läßt man den Niederschlag ruhig stehen, bis er sich vollständig abgelagert hat, und entfernt die klare Flüssigkeit möglichst vollständig durch Abgießen oder Abheben.
Dann rührt man den Niederschlag mit reinem Wasser an, läßt wieder absetzen, gießt ab und fährt so fort, bis eine leicht auszuführende Rechnung oder ein passendes Reagens die genügende Reinheit des Niederschlags ergibt. Wo dies Verfahren nicht anwendbar ist, bringt man den Niederschlag auf ein Filter, läßt die Flüssigkeit vollständig ablaufen, gießt reines Wasser nach, läßt dies wieder ablaufen und fährt damit so lange als erforderlich fort. Dabei kann man die Arbeit beschleunigen, wenn man den Niederschlag mit Hilfe der Spritzflasche durch einen Wasserstrahl jedesmal gut aufrührt.
Bei gallertartigen Niederschlägen setzt man den Trichter luftdicht auf ein Gefäß, [* 3] in welchem mit Hilfe eines Aspirators die Luft verdünnt wird, so daß die Luft auf die Flüssigkeit im Filter einen starken Druck ausübt. Bei Arbeiten im großen wird das Filter ersetzt durch einen Spitzbeutel aus Leinwand, Flanell oder Filz, durch ein Seihetuch, welches im Tenakel aufgespannt sind, wenn nötig, mit Filtrierpapier bedeckt wird. Bisweilen stellt man auch eine Filtrierschicht aus Schamottesteinen und einem geeigneten Material her und verdünnt unter den Steinen die Luft, indem man diesen Raum mit einem ¶
Dampfkessel [* 5] in Verbindung bringt, der durch Dampf [* 6] luftleer gemacht und dann abgekühlt wird. Auch kann die Filterpresse [* 7] zum von Niederschlägen benutzt werden. Kristallinische Massen füllt man in konische Formen, stellt diese mit der Spitze nach unten in ein Gestell und gießt dann reines Wasser oder eine reine gesättigte Lösung des betreffenden kristallinischen Körpers auf. Die Flüssigkeit sinkt allmählich ein und verdrängt die zwischen den Kristallen befindliche Mutterlauge.
Dabei kann man die Formen auf einen Nutschapparat stellen und durch Anwendung der Luftpumpe [* 8] den Prozeß beschleunigen. Dieses Decken ist besonders in der Zuckerfabrikation gebräuchlich. Sehr energisch wirkt das Auswaschen auf der Zentrifugalmaschine. Man bringt die breiige Masse in die Trommel der Maschine, [* 9] in der sie alsbald eine gleichmäßige Schicht auf der vertikalen Wand bildet und von der Flüssigkeit befreit wird. Man spritzt dann reines Wasser gegen die Masse und erreicht auf diese Weise in kurzer Zeit eine vollständige Reinigung.