Ausspannvo
rrichtung
für
Wagenpferde.
Bei dem von Kimmich erfundenen und von der
Firma
Georg
Engler in
Stuttgart
[* 2] hergestellten
Momentausspanner werden die vier
Stränge des Pferdegespanns durch das
Gewicht eines
Hebels, der sich an
einer mit vier
Haken versehenen Stahlwelle befindet, an die eiserne
Wage
[* 3] angeschlossen. Ein Herabfallen der
Stränge, ohne daß
der
Apparat in Thätigkeit versetzt wird, ist nicht möglich. Die Koppelung der
Pferde
[* 4] geschieht mittels einer in einer Metallhülse
am Vorderteil der Deichsel liegenden kräftigen
Feder, welche einen
Bolzen nach vorn treibt.
Derselbe steht durch eine unter der Deichsel geführte Stahlstange mit dem erwähnten Hebel [* 5] in Verbindung. Vom Hebel führt eine Kette oder ein Lederriemen zum Kutschersitz, bez. zu einer beliebigen Stelle im Innern des Wagens. Ein Zug an diesem Riemen bewirkt, daß die vier Haken in der Sprengwage sich senken und der Bolzen in der Hülse [* 6] an der vordern Deichsel zurückgeht. Hierdurch fallen die Stränge und die Koppelung der Pferde durch ihr eignes Gewicht herab, so daß die Pferde augenblicklich von dem Wagen und der ¶
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Deichsel vollständig getrennt und untereinander nur noch durch die Leinen verbunden sind. Der Momentausspanner kann sich deshalb nicht nur beim Scheuwerden der Pferde, sondern auch beim Stürzen derselben nützlich erweisen. Mittels der Bremse kann alsdann der Wagen sofort zum Stillstand gebracht werden. Es soll jedoch eine neue Bremsvorrichtung angebracht werden, welche gleichzeitig mit dem Ausspanner durch den nämlichen Zug an dem Lederriemen in Thätigkeit gesetzt werden kann. Der Apparat zeichnet sich durch außerordentliche Einfachheit aus, welche ein Versagen desselben um so weniger unmöglich macht, als alle Teile durchaus solid hergestellt sind. Nach einem Bericht in der »Deutschen landwirtschaftlichen Presse«, [* 8] Jahrgang 1889, Nr. 42, fand der Apparat bei den angestellten Proben die allgemeinste Anerkennung.