Ausglühen
,
das Erhitzen von
Körpern, um gewisse
Bestandteile zu entfernen, oder um eine Änderung
ihrer physikalischen
Beschaffenheit zu erzielen.
Alle
Metalle, mit Ausnahme der ganz weichen
(Gold,
[* 2]
Zinn,
Blei),
[* 3] werden durch kaltes
Schmieden,
Walzen oder
Ausziehen zu
Draht
[* 4]
hart und spröde und reißen oder brechen zuletzt. Durch Ausglühen
stellt man aber ihre frühere
Weichheit und
Dehnbarkeit wieder her. Auch zur Prägung werden die
Metalle durch Ausglühen
vorbereitet, weil sie
dann leichter
Eindrücke annehmen.
Damit beim Ausglühen
das
Metall nicht durch Zutritt der
Luft oxydiert wird, benutzt man verschiedene Vorrichtungen, welche das Ausglühen
möglichst
bei
Abschluß der
Luft vorzunehmen gestatten. Gehärteter
Stahl verliert durch Ausglühen
seine künstliche
Härte
und kann dann bearbeitet werden, als wenn er nie gehärtet worden wäre.
Manche
Mineralien
[* 5] werden ausgeglüht, um sie mürber
zu machen, z. B. der
Quarz, welcher für die Thonwarenfabrikation
[* 6] gemahlen werden muß. Auch das
Abrauchen der mit
Amalgamen
vergoldeten und versilberten Gegenstände zur
Entfernung des
Quecksilbers und das Kalcinieren der
Pottasche
zur Zerstörung organischer Verunreinigungen gehört hierher, während beim
Rösten der
Erze zugleich eine chemische Veränderung
durch den
Sauerstoff der
Luft beabsichtigt wird.