Ausdruck
,
überhaupt die äußere
Darstellung einer
Empfindung oder
Vorstellung, sei es in
Worten,
Tönen,
Mienen oder Gebärden.
Ästhetisch ist Ausdruck
die angemessene und der
Idee des
Schönen entsprechende Äußerung eines innern Zustandes, einer innern
Stimmung, so in der
Rhetorik,
Musik und in den bildenden
Künsten. Der rhetorische Ausdruck
(elocutio) muß sich
zuvörderst nach den
Regeln der
Grammatik und in der
Sphäre des logischen
Denkens bewegen. Nimmt aber die
Rede einen höhern
Schwung an, soll sie ein lebhaftes
Gefühl, eine individuelle
Gesinnung darlegen, so muß auch der rhetorische Ausdruck
eine besondere
Färbung gewinnen und nicht bloß grammatisch und logisch richtig, sondern schön und dabei sprechend
und seelenvoll sein. Dann wird die
Rede selbst ein
Kunstprodukt. -
In den bildenden
Künsten besteht der Ausdruck
darin, daß das Kunstwerk
die
Idee des Künstlers scharf und wahr darstellt, wobei die jeder
Kunst eigentümlichen
Mittel des Ausdrucks
ihre
Sphäre bestimmen.
- In der
Musik ist Ausdruck
die feinere Nüancierung im
Vortrag musikalischer Kunstwerke, welche die Notenschrift
nicht im einzelnen auszudrücken vermag; sie umfaßt alle die kleinen Verlangsamungen und
Beschleunigungen (Agogik), die dynamischen
Schattierungen, Accentuationen und verschiedenen Tonfärbungen durch die Art des
Anschlags
(Klavier),
Strichs
(Violine etc.),
Ansatzes
(Blasinstrumente,
Singstimme) etc., welche in ihrer Gesamtheit als ausdruck
svolles
Spiel bezeichnet
werden. In der
Mathematik ist Ausdruck
s. v. w.
Formel.