Ausbau
,
s. Abbau.
Ausbau
251 Wörter, 1'711 Zeichen
Volkswirtschaft — Agrarisches (Rationalökonomik des Ackerbaues)
Im Meyers Konversations-Lexikon, 1888
Ausbau,
s. Abbau.
Im Brockhaus` Konversationslexikon, 1902-1910
Ausbau,
in der Baukunst
[* 2] die Gesamtheit von Arbeiten, die zur Vollendung eines im Aufbau (s. d.) fertig gestellten
Gebäudes gehören, wie die Tischler-, Schlosser-, Glaser-, Tapezier- und andere Arbeiten. Der Ausbau
soll erst beginnen, wenn der
Aufbau völlig vollendet und angetrocknet ist, namentlich soll das Einsetzen der Thüren und Fenster möglichst spät geschehen,
damit der trocknende Luftzug dem Hause erhalten bleibt, es sei denn, daß man eine künstliche Austrocknung
in Anwendung brächte (durch Koksöfen,
[* 3] Briquettfeuerung u. dgl.). Der Ausbau
hat systematisch so zu erfolgen, daß die Räume,
welche von den Werkleuten am meisten betreten werden müssen, zuletzt fertig werden (z. B.
die Treppen).
[* 4]
Man beginnt mit dem Abputz (s. d.) und den Stuccaturarbeiten (s. d.) von den obern Stockwerken nach unten
fortschreitend, läßt dann Stock für Stock die Fenster einsetzen, die Dielen legen, die Thüren fertig stellen. Nachdem dem
Bau abermals Zeit zum Trocknen gelassen ist, beginnt das Malen der Decken, der Anstrich (s. d.) der Holzteile und das Tapezieren
der Wände. Während dieser Arbeiten sind die Aborte (s. d.) angelegt, zuletzt die Treppen (s. d.) in fertigen
Stand gebracht und die Vorräume mit Fußbodenplatten belegt. Das Setzen der Öfen,
[* 5] Streichen oder Bohnen der Fußböden, Einlegen
der Gasrohre u. s. w. vollendet den Ausbau.
Vgl. Borstell, Der innere von Wohngebäuden; unter Leitung von Strack und Hitzig bearbeitet (14 Hefte, Berl. 1855-62);
C. Schwatlo, Der innere von Privat- und öffentlichen Gebäuden (2. Aufl., 3 Bde., Karlsr. 1882-87);
Cremer und Wolffenstein, Der innere Ausbau
(Berl. 1886 fg.).
Ausbau,
in der Landwirtschaft, s. Abbau;