Ausbau
,
in der
Baukunst
[* 2] die Gesamtheit von
Arbeiten, die zur Vollendung eines im
Aufbau (s. d.) fertig gestellten
Gebäudes gehören, wie die Tischler-, Schlosser-,
Glaser-, Tapezier- und andere
Arbeiten. Der Ausbau
soll erst beginnen, wenn der
Aufbau völlig vollendet und angetrocknet ist, namentlich soll das Einsetzen der
Thüren und Fenster möglichst spät geschehen,
damit der trocknende Luftzug dem Hause erhalten bleibt, es sei denn, daß man eine künstliche Austrocknung
in Anwendung brächte (durch Koksöfen,
[* 3] Briquettfeuerung
u. dgl.). Der Ausbau
hat systematisch so zu erfolgen, daß die Räume,
welche von den Werkleuten am meisten betreten werden müssen, zuletzt fertig werden (z. B.
die
Treppen).
[* 4]
Man beginnt mit dem
Abputz (s. d.) und den
Stuccaturarbeiten (s. d.) von den obern
Stockwerken nach unten
fortschreitend, läßt dann
Stock für
Stock die Fenster einsetzen, die
Dielen legen, die
Thüren fertig stellen. Nachdem dem
Bau abermals Zeit zum
Trocknen gelassen ist, beginnt das
Malen der
Decken, der
Anstrich (s. d.) der Holzteile und das Tapezieren
der
Wände. Während dieser
Arbeiten sind die
Aborte (s. d.) angelegt, zuletzt die
Treppen (s. d.) in fertigen
Stand gebracht und die Vorräume mit Fußbodenplatten belegt. Das Setzen der Öfen,
[* 5]
Streichen oder
Bohnen der Fußböden, Einlegen
der Gasrohre u. s. w. vollendet den Ausbau.
Vgl. Borstell, Der innere von Wohngebäuden; unter Leitung von Strack und Hitzig bearbeitet (14 Hefte, Berl. 1855-62);
C. Schwatlo, Der innere von Privat- und öffentlichen Gebäuden (2. Aufl., 3 Bde., Karlsr. 1882-87);
Cremer und Wolffenstein, Der innere Ausbau
(Berl. 1886 fg.).