Aurora
(lat., »Morgenröte«),
Göttin, s. Eos.
157 Wörter, 1'095 Zeichen
Im Meyers Konversations-Lexikon, 1888
(lat., »Morgenröte«),
Göttin, s. Eos.
1) Stadt im amerikan. Staat Illinois, Grafschaft Kane, am Fox River, 56 km westlich von Chicago, hat ein Seminar (Jennings), Eisenbahnwerkstätten, lebhaften Produktenhandel und (1880) 11,873 Einw. -
2) Stadt im amerikan. Staat Indiana, Grafschaft Dearborn, am Ohio, in sehr fruchtbarer Gegend, wurde 1819 von Deutschen gegründet, hat bedeutende Ausfuhr von landwirtschaftlichen Produkten nach den Südstaaten und (1880) 4432 Einw.
Im Brockhaus` Konversationslexikon, 1902-1910
röm. Name der Morgenröte, s. Eos. über die Aurora australis und Aurora borealis s. Polarlicht. - Aurora ist auch der Name des 94. Asteroiden.
Name mehrerer Orte in den Vereinigten Staaten von Amerika, u. a.:
1) Aurora im County Kane in Illinois, am Fox-River, 64 km westsüdwestlich von Chicago, Knotenpunkt mehrerer Bahnen, hat (1890) 19688 E., darunter viele Deutsche, Eisenbahnwerkstätten (700 Arbeiter), verschiedene andere Industrie und lebhaften Handel.
2) Aurora im County Dearborn in Indiana, 42 km unterhalb Cincinnati am Ohio, hat 3929 E., Brennereien, eine Brauerei und andere Industrie.
[* 2] (lat. Aurora), in der griech. Mythologie die Göttin der Morgenröte, Tochter des Hyperion und der Theia, daher Schwester des Helios und der Selene, Gemahlin des Titanen Asträos, dem sie die Winde (Argestes, Zephyros, Boreas und Notos) und den Heosphoros (Morgenstern) gebar. Eos ist nach der Schilderung der Dichter eine herrliche, schöngelockte, rosenarmige und rosenfingerige Göttin, das treue Abbild der belebenden Morgenröte. Sie erhebt sich in aller Frühe von ihrem Lager aus dem Okeanos und schirrt, mit safranfarbigem Mantel umhüllt, ihre Rosse Lampos (»Glanz«) und Phaethon (»Schimmer«) an den goldenen Wagen, um, dem Sonnengott vorauseilend, den Sterblichen und Unsterblichen den Tag zu verkündigen.
Schöne Jünglinge entführt sie, um ihrer Liebe sich zu erfreuen, so den Jäger Orion, den Kephalos, den trojanischen Königssohn Tithonos (s. d.), dem sie den Emathion und Memnon, den König der Äthiopier, gebar, über dessen Tod vor Troja sie ewig Thränen weint, die als Tau zur Erde niederfallen. Später wird sie mit Hemera, der Göttin des Tags, identifiziert. Dieselben Anschauungen übertrugen die Römer aus ihre Aurora, deren Name auch in lautlicher Beziehung mit Eos übereinstimmt. Darstellungen von ihr findet man hin und wieder auf Vasen und geschnittenen Steinen: sie erscheint entweder ihre Rosse lenkend oder auch geflügelt, mit einer Fackel in der Hand, durch die Luft schwebend (vgl. Abbildung).
[* 2] ^[Abb.: Helios und Eos, vom Morgentau getragen, darüber der Himmelsgott. Relief vom Harnisch der Augustusstatue im Vatikan.]