1) Arrondissemeut im franz. Depart. Cantal, hat 1942,32 qkm, (1891) 92459 E., 95 Gemeinden und zerfällt
in die 8 Kantone: Aurillac-Nord (201,60 qkm, 13329 E.), Aurillac-Sud (242,25 qkm, 20858 E.), Laroquebrou (310,53 qkm, 10404 E.), Maurs
(239,33 qkm, 12147 E.), Montsalvy (263,85 qkm, 10017 E.), St. Cernin (145,86 qkm, 6345 E.), St. Mamet-la-Salvetat (279,81
qkm, 9030 E.), Vic-sur-Cère (259,09 qkm, 10329 E.). - 2) Hauptstadt des franz.
Depart. Cantal
und des Arrondissements in der Auvergne, am Fuße des Cantal, rechts von der Jordanne, an der Linie Capdenac-Arvant
der Orléansbahn, mit unregelmäßigen und von Bächen durchströmten Straßen, ist Sitz eines Handelsgerichts und des Stabes
der 50. Infanteriebrigade, hat (1891) 12587 als Gemeinde 15824 E., in Garnison das 139. Infanterieregiment.
Ferner hat Aurillac Kommunalcollège, Normalschule, Taubstummeninstitut, mineralog. Museum, Bibliothek (18000 Bände); Denkmal des
Generals Delzons (1775-1812), ein von David d'Angers (1851) modelliertes Bronzestandbild des hier geborenen Papstes Sylvester
II. (Gerbert). Besonders bemerkenswert sind neben mehrern Gebäuden aus dem 13. bis 16. Jahrh. die Kirchen:
St. Géraud (15. Jahrh.), deren Turm und
[* 2] Schiff
[* 3] erneuert sind;
ferner Notre-Dame-des-Neiges, ehemals Kirche des Klosters der
Cordeliers (13. oder 14. Jahrh.) mit neuerm Glockenturm im Renaissancestil.
Die Industrie erstreckt sich auf Leim-, Schokoladen-,
Kerzen-, Papier-, Tapeten-, Leder-, Haarsieb-, Spitzen- und Raschfabrikation, der Handel auf Pferde,
[* 4] Maulesel,
Rindvieh, Käse und Kupfergeschirr. Die Stadt hat zwei eisenhaltige Mineralquellen. - Aurillac machte einst der Stadt St.
Flour den Rang der Hauptstadt von Auvergne streitig, hatte den Titel einer Grafschaft und stand unter dem Abt der vom heil. Geraldus 884 gegründeten
Benediktinerabtei Auriliacus (oder St. Giroldi).