Aurangabad
(engl. Aurengabad oder Aurungabad), nach Aurangseb (s. d.) benannt.
1) Ehemalige
Provinz in
Ostindien
[* 2] im nordwestl.
Dekan, früher
Ahmadnagar und Daulatabad genannt, bildete seit 1690 eine der
sechs Suba oder Vicekönigreiche des Großmoguls von Dehli. Sie enthielt das Küstengebiet
Konkan (in dem
Bombay
[* 3] liegt), einen
Teil der westl.
Ghat und das obere Gebiet der Godawari und Mahanadi südwärts bis zum
Bhima, und bot den
Mahratten (s. d.), die hier ihre
Heimat haben, viele feste Punkte und Schlupfwinkel dar. Das Land kam 1818 teils mittelbar,
teils unmittelbar unter die Herrschaft der Engländer. - 2) Stadt in Haidarabad, dem Vasallenstaate des Nisam, hieß
früher Kirki und erhielt den heutigen
Namen erst zur Zeit, als
Aurangseb
Statthalter des
Dekan war und statt
Ahmadnagar Aurangabad
zur Residenz erhob.
Sie liegt unter 19° 54' nördl. Br. und 75° 22' östl. L. von Greenwich am Knotenpunkte vieler Heerstraßen und an dem zur Godawari südlich abfließenden Bergstrome Dudhna, der sie von der Vorstadt Begampura trennt, in einem wasserreichen Bassin. Die Bevölkerung, früher 100000 E., (1825) 60000, betrug 1891 mit Garnison 33887 E., fertigt vortreffliche Seidenstoffe, Gold- und Silberbrokate und betreibt Gemüsegärtnerei und lebhaften Handel in Weizen, Baumwolle [* 4] und Kurzwaren.
Prachtvoll ist das Grabgebäude für
Aurangsebs Gemahlin Robia Durani, nach dem
Muster des
Tadsch (s. d.)
bei
Agra erbaut. Etwa 3 km im N. und
NO. von Aurangabad
liegen 12 archäologisch interessante Höhlentempel meist buddhistischen Ursprungs.
Ungefähr 22 km nordwestlich von Aurangabad
, jenseit der Festung
[* 5] Daulatabad (s. d.),
des prächtigen Grabmals
Aurangsebs und der
Grotten von Elura (s. d.), liegt auf einer romantischen
Tafelhöhe das Dorf Raosa, ausgezeichnet durch sein gesundes
Klima
[* 6] und deshalb vielfach von Fremden, oft aus weiter Ferne,
besucht.